Heute jährt sich die Verkündung des Grundgesetzes durch den Parlamentarischen Rat in Bonn zum 75. Mal. Bereits in der vergangenen Woche übergab unser Vorstandsmitglied Volkmar Zschocke MdL unserem Lern- und Gedenkort aus diesem Anlass ein sogenanntes Würdetäfelchen. „Mit den Holztafeln wollen wir ein Zeichen für Menschenwürde setzen“, erklärte Volkmar Zschocke. „,Die Würde des Menschen ist unantastbar‘ – das ist keine abstrakte Norm aus dem Grundgesetz, sondern der konkrete Maßstab, wie wir miteinander in einer demokratischen Gesellschaft umgehen.“ Die Aktion, die auf eine kirchennahe Initiative im Rheinland zurückgeht, soll zum Gespräch über Menschenwürde einladen und insbesondere menschenfeindlichem Verhalten entgegentreten.
Das Grundgesetz und alles, was sich damit verbindet, hat für unseren Lern- und Gedenkort, einstiger politischer Haftort mit doppelter Diktaturgeschichte, zentrale Bedeutung. Die Verfasserinnen und Verfasser stellten 1949 die Würde des Menschen und die Grundrechte eines jeden Einzelnen ins Zentrum, die von den Nationalsozialisten zuvor an Orten wie dem Kaßberg-Gefängnis mit Füßen getreten worden waren. Gleichzeitig stellte es einen Gegenentwurf zum kommunistischen Regime im Ostteil des Landes dar, in dem unter anderen Vorzeichen weiterhin Unrecht und Unfreiheit herrschten. Im Herbst erinnern wir an 35 Jahre Friedliche Revolution und Mauerfall, in denen Demokratie und Freiheit auch für den Osten erkämpft wurden.
Unsere Fotos zeigen oben unser Vorstandsmitglied Volkmar Zschocke und unsere wissenschaftliche Leiterin Dr. Steffi Lehmann bei der Übergabe der Tafel und unten Exemplare des Grundgesetzes in einer Ausgabe der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung. Sie sind am Servicetresen im Eingangsbereich unseres Lernorts erhältlich.