Bundespräsident würdigt Zeitzeugin

Herzliche Gratulation an Konstanze Helber! Die Zeitzeugin, Mitbegründerin des Süddeutschen Freundeskreises Hoheneckerinnen und des Forums für politisch verfolgte und inhaftierte Frauen der SBZ/DDR-Diktatur, ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte die ehemalige politische Gefangene vorvergangene Woche für ihr Engagement bei einer Veranstaltung in Rottweil (Baden-Württemberg). „Die eigene Lebensgeschichte brachte Konstanze Helber dazu, sich gegen das Vergessen von DDR-Unrecht einzusetzen“, heißt es in einer Mitteilung. „Sie berichtet als Zeitzeugin in Schulen und auf Veranstaltungen über das Unrecht, das sie selbst erlebte.“

Konstanze Helber, geboren 1954 in Camburg (Saale), wurde demnach 1977 wegen sogenannter Republikflucht zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Bis die Bundesrepublik sie 1979 freikaufte und sie über das Kaßberg-Gefängnis in Freiheit gelangte, musste sie im Frauenzuchthaus Hoheneck gezielte Entmenschlichung und Zwangsarbeit erleiden. 2004 begann sie, sich mit ihrer Lebensgeschichte auseinanderzusetzen und gründete 2010 den Süddeutschen Freundeskreis Hoheneckerinnen. Er bietet ehemals Inhaftierten die Möglichkeit, über traumatische Erfahrungen zu sprechen, und setzt sich für die Rechte der Betroffenen ein. Auch Frauen, die in anderen Gefängnissen der DDR einsaßen oder Repressionen ausgesetzt waren, gab sie eine Stimme: 2019 war sie Mitgründerin des Vereins Forum für politisch verfolgte und inhaftierte Frauen der SBZ/DDR-Diktatur.

Das Bild unten zeigt Konstanze Helber gemeinsam mit dem Bundespräsidenten bei der Verleihung. Foto: Bundesregierung/Jesco Denzel – mit freundlicher Genehmigung

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