Hoheneck war das größte Frauengefängnis der DDR. Tausende weibliche Gefangene waren dort von 1949 bis 1989 unter berüchtigten Bedingungen eingesperrt, etwa vierzig Prozent davon politische Gefangene der SED-Diktatur, die vom Regime bewusst Kriminellen ausgesetzt wurden. Auch viele Zeitzeuginnen des Kaßberg-Gefängnisses waren in Hoheneck eingesperrt – entweder nach der Untersuchungshaft bei der Staatssicherheit im damaligen Karl-Marx-Stadt, oder bevor sie im Rahmen des Häftlingsfreikaufs aus der DDR über den Kaßberg in den Westen entlassen wurden.
Gemeinsam mit dem Forum für politisch verfolgte und inhaftierte Frauen in der SBZ/SED-Diktatur e.V. Berlin zeigen wir vom 15. November 2024 bis zum 4. Februar 2025 in unserem Lernort im früheren Hafttrakt B die Fotoausstellung „Frauen von Hoheneck“. Sie versammelt Porträts des Fotografen Dirk Vogel von 19 früheren politischen Haftinsassinnen von Hoheneck und einem Mann, der sich als Kind mit seiner Mutter dort befand. Hinzu kommen Texte von Cathia Hecker, die biografische Hintergründe der Porträtierten erläutern.
Die Frauen, so schreiben die Initiatoren des Ausstellungsprojekts, waren psychischer Folter, Willkür und unmenschlichen Haftbedingungen über viele Jahre ausgesetzt. Bis heute haben die Betroffenen den Ort der Repression im Gedächtnis, aber im öffentlichen Bewusstsein finden ihre Schicksale nur schwer einen Platz. Mit der Austellung sollen ihre Biografien für die Nachwelt gesichert und in der Öffentlichkeit sichtbarer werden.
Die Fotoausstellung ist vom 15. November 2024 bis zum 4. Februar 2025 während der Öffnungszeiten in unserem Lernort im früheren Hafttrakt B zu sehen. Der Eintritt kostet 6, ermäßigt 4 Euro und gilt für unsere Dauerausstellung und die Sonderausstellung.
Die Bildcollage oben verbindet Ausschnitte von Fotos von Dirk Vogel und zeigen die Zeitzeuginnen Birgit Krüger, Karla Fischer, Annemarie Krause und Christina Härtkorn.
Die Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie freundlich unterstützt von der Co.Rising GmbH Böhlen.