SCHWERPUNKT FLUCHT „Flucht aus der DDR über die Ostsee, 1961 bis 1989“ – Vortrag und Gespräch mit Henning Hochstein

Wann

10. April 2025    
19:00

Wo

Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis
Kaßbergstr. 16 c, Chemnitz, 09112

Mehrere tausend DDR-Bürgerinnen und -Bürger versuchten die innerdeutsche Grenze über die Ostsee zu überwinden. Mal besser, mal schlechter vorbereitet, oft mit dem Mut der Verzweiflung ausgestattet, machten sie sich auf dem Schlauchboot, der Luftmatratze, dem Surfbrett auf den Weg. Manchen gelang die Flucht, andere wurden beim Fluchtversuch aufgegriffen und verhaftet, wenn sie nicht in den Fluten der Ostsee ertranken.

Henning Hochstein beschäftigt sich in seinem Vortrag am Donnerstag, 10. April, 19 Uhr mit – so der Titel – „Flucht aus der DDR über die Ostsee, 1961 bis 1989“. Anhand ausgewählter Fluchtgeschichten stellt der Referent einzelne Schicksale vor und gibt einen Überblick zu Fluchtrouten und Fluchterfahrungen über die Ostsee.

Der Eintritt ist frei, Anmeldungen bitte per E-Mail an veranstaltungen@gedenkort-kassberg.de oder unter www.vhs-chemnitz.de.

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Die sogenannte Republikflucht gehörte in der DDR-Zeit zu den häufigsten Haftgründen im damaligen Kaßberg-Gefängnis. In einer Veranstaltungsreihe im Lernort im früheren Hafttrakt B setzen der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis, die Volkshochschule Chemnitz und das Institut für Politikwissenschaft der TU Chemnitz im März und April einen Schwerpunkt auf das Thema Flucht und auf Schicksale, die sich damit verbinden.

Im Zentrum steht die „Sonderausstellung „An der Grenze erschossen – Erinnerung an die Todesopfer des DDR-Grenzregimes in Sachsen-Anhalt“, die vom 19. März bis zum 13. April während der Öffnungszeiten in unserem Lernort im früheren Hafttrakt B zu sehen ist. Zur Eröffnung gibt es am Dienstag, 18. März, 19 Uhr das Podiumsgespräch „Fluchtgeschichten“ mit unserer Zeitzeugin und Vereinsvorständin Veronika Brandt und unserem Zeitzeugen Michael Teupel. Der Abend „Stasiknast und Ostseeflucht“ fand bereits im Dezember statt.

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Unser SCHWERPUNKT FLUCHT ist eine Kooperation des Lern- und Gedenkorts Kaßberg-Gefängnis, des Instituts für Politikwissenschaft der TU Chemnitz und der Volkshochschule Chemnitz. Er wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und unterstützt von der Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Das Bild oben zeigt den früheren Beobachtungsturm in Börgerende an der Ostsee bei Bad Doberan. Foto: Pcpanik/CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=129773628