
75 Frauen und Männer wurden bis 1989 an der 342 Kilometer langen Grenze des heutigen Landes Sachsen-Anhalt zu Niedersachsen getötet. 31 Bürger aus Städten Sachsen-Anhalts wurden an der Berliner Mauer und am Eisernen Vorhang in Osteuropa getötet. Die Sonderausstellung „An der Grenze erschossen – Erinnerung an die Todesopfer des DDR-Grenzregimes in Sachsen-Anhalt“ informiert über das Grenzregime der DDR und listet alle bekannten Todesfälle mit sachsen-anhaltischem Bezug auf.
Die Ausstellung steht im Zentrum unseres SCHWERPUNKTs FLUCHT und ist vom 19. März bis zum 13. April während der Öffnungszeiten in unserem Lernort im früheren Hafttrakt B zu sehen. Der Eintritt kostet 8, ermäßigt 5 Euro und gilt für die Sonderausstellung und für unsere Dauerausstellung.
Eröffnung ist am Dienstag, 18. März, 19 Uhr mit dem Podiumsgespräch „Fluchtgeschichten“ mit unserer Zeitzeugin und Vereinsvorständin Veronika Brandt und unserem Zeitzeugen Michael Teupel. Es moderiert Dr. Teresa Tammer, stellvertretende Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Erwartet wird auch der Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Johannes Beleites.
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Die sogenannte Republikflucht gehörte in der DDR-Zeit zu den häufigsten Haftgründen im damaligen Kaßberg-Gefängnis. In einer Veranstaltungsreihe im Lernort im früheren Hafttrakt B setzen der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis, die Volkshochschule Chemnitz und das Institut für Politikwissenschaft der TU Chemnitz im März und April einen Schwerpunkt auf das Thema Flucht und auf Schicksale, die sich damit verbinden.
Am Donnerstag, 10. April, 19 Uhr steht „Flucht aus der DDR über die Ostsee, 1961 bis 1989“ – Vortrag und Gespräch mit Henning Hochstein auf dem Programm. Der Abend „Stasiknast und Ostseeflucht“ fand bereits im Dezember statt.
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Unser SCHWERPUNKT FLUCHT ist eine Kooperation mit Volkshochschule Chemnitz und dem Institut für Politikwissenschaft der TU Chemnitz. Er wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und unterstützt von der Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Das Bild oben, fotografiert von André Wagenzik, zeigt ein Ausstellungsdetail.