"Stasiknast und Ostseeflucht" - Gespräch und Musik mit Dietrich Kessler und Eberhard Klunker

Wann

12. Dezember 2024    
19:00

Wo

Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis
Kaßbergstr. 16 c, Chemnitz, 09112

Veranstaltungstyp

+++ Update: Eberhard Klunker ist leider kurzfristig verhindert. Der Klosterbrüder-Bandleader und Zeitzeuge Dietrich Kessler, 1984 über den Kaßberg freigekauft, wird nun musikalisch begleitet von Bernd Dünnebeil, 1978 bis 1980 Gitarrist der Band „Karussell“ und später „Gong“. Moderator Hartmut Rüffert lässt an dem Abend Erinnerungen Eberhard Klunkers einfließen. +++

Beide waren jung, Berufsmusiker und in Konflikt mit dem Regime. Irgendwann wollten Dietrich Kessler, Bandleader der Klosterbrüder, und der Musiker und Komponist Eberhard Klunker, die sich damals noch nicht kannten, nur noch raus aus der DDR. Klunker verließ sie im September 1975 mit einem Freund im Schlauchboot – nachts im Dunkeln stundenlang auf der Ostsee. Kessler und seine Bandkollegen stellten 1981 gemeinsam einen Ausreiseantrag. Die Folgen waren Berufsverbot und Inhaftierung durch das MfS. Nach 16 Monaten Gefängnis wurde Dietrich Kessler schließlich von der Bundesregierung aus Cottbus über den Kaßberg in den Westen freigekauft.

Im Lernort im früheren Hafttrakt B geht es um die damalige Zeit. Dazwischen wird zu Gitarre und Saxofon gegriffen.

Der Eintritt ist frei, Anmeldungen bitte im Internet unter www.vhs-chemnitz.de oder per E-Mail an veranstaltungen@gedenkort-kassberg.de.

Mit der Veranstaltung greifen wir in Kooperation mit der Volkshochschule Chemnitz und dem Institut für Politikwissenschaft der TU Chemnitz unsere gemeinsame Reihe „Jugendopposition und Devianz“ aus der ersten Jahreshälfte wieder auf und beginnen gleichzeitig einen Schwerpunkt, der die Rolle von sogenannten Republikflüchtlingen und Ausreiseantragstellerinnen und -stellern beim Zusammenbruch des SED-Regimes beleuchtet.

Die Veranstaltung wird unterstützt von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten sowie der Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Unser Foto, zur Verfügung gestellt von der terra cultura Projekt-Agentur, zeigt Dietrich Kessler (l.) und Eberhard Klunker.