Gedenken: Marsch des Lebens erinnert an jüdische Haftschicksale

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Unser Gedenkort in der Kaßbergstraße an der Außenmauer des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses war gestern eine von drei Stationen auf dem Marsch des Lebens in Chemnitz. Vor rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Demonstration gegen Antisemitismus und in Freundschaft an der Seite Israels erinnerte Marion Rotstein, Enkeltochter Jankel Rotsteins, an das Schicksal ihres Großvaters, der von den Nationalsozialisten verfolgt worden war, „nur weil er Jude war“, wie Marion Rotstein sagte. Jankel Rotstein war 1939 im Kaßberg-Gefängnis inhaftiert und später über Nürnberg-Langwasser ins Warschauer Ghetto im besetzten Polen verschleppt worden. Unter den schlimmen Bedingungen dort kam er im September 1941 ums Leben. Zuvor hatte unsere wissenschaftliche Leiterin Dr. Steffi Lehmann in einem Grußwort an die Rolle des Kaßberg-Gefängnisses in der Zeit des Nationalsozialismus und weitere jüdische Haftschicksale erinnert.

Der Marsch des Lebens ist eine bundesweite und internationale Initiative. In Chemnitz fand er zum ersten Mal statt. Weitere Stationen gestern waren das Mahnmal am Standort der im November 1938 von den Nationalsozialisten zerstörten Synagoge am Stephanplatz und die Chemnitzer Innenstadt.

Unsere Bilder, fotografiert von Robert Schröpfer, zeigen die Demonstration in der Kaßbergstraße, Mitorganisatorin Elisabeth Rückel, Marion Rotstein und Dr. Steffi Lehmann (v.l.) am Gedenkort an der Außenmauer des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses sowie weitere Eindrücke von gestern Nachmittag.

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