Der Historiker Dr. Jürgen Nitsche erinnert in der Dienstagsausgabe der Freien Presse Chemnitz an das Schicksal des jüdischen Chemnitzers Bernhard Rath, dessen Leidensweg über das Kaßberg-Gefängnis führte und der nach seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager Buchenwald im April 1945 mutmaßlich gewaltsam zu Tode kam. „Am 6. September 1939 wurde Bernhard Rath aufgrund seiner polnischen Staatsbürgerschaft in ,Schutzhaft‘ genommen“, schreibt Dr. Nitsche. „Aus dem Untersuchungsgefängnis auf dem Kaßberg wurde er am 12. Oktober 1939 in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt. Im Sommer 1940 wurde er dem Arbeitskommando ‚SS-Unterkunft‘ zugeteilt. Am 12. März 1942 wurde er in das Straf- und Arbeitslager Natzweiler im besetzten französischen Elsass verlegt, wo er bis zum 21. Oktober 1942 blieb. An diesem Tag wurde er schließlich in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.“ Danach verliere sich seine Spur.
Und weiter: „Auch nach Kriegsende war für die Angehörigen nicht klar, was mit Bernhard Rath […] passiert war. Es vergingen Jahre. Isaak Rath erkundigte sich Anfang des Jahres 1958 bei der Jüdischen Gemeinde in Karl-Marx-Stadt nach dem Verbleib seines älteren Bruders. Hans Kleinberg, der Vorsitzende, teilte ihm mit, dass Überlebende ihm erzählt hätten, dass dieser beim Einmarsch der Amerikaner 1945 aus dem Lager Buchenwald entlassen worden wäre. Er wäre auf dem Marsch nach Chemnitz gesehen worden. Er kam nie in seiner Heimat an. Für Hans Kleinberg bedeutete dies, dass Bernhard Rath ,noch nicht aufgelösten Nazihorden in die Hände gefallen und von denen erschossen‘ worden wäre. Klara Gross, die Schwester, war im März 1943 mit ihren Kindern Norbert und Denny in Auschwitz ermordet worden.“
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