
Fachbesuch hatte heute Vormittag unser Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis. Maria Schultz, Stiftungsvorständin und Leiterin der Gedenkstätte Lindenstraße Potsdam, informierte sich in unserer Dauerausstellung über die doppelte Diktaturgeschichte des einstigen politischen Haftorts, den Häftlingsfreikauf aus der DDR und die Gedenkstättenkonzeption. Begrüßt worden war unser Gast von unserem Verwaltungsleiter Ingolf Notzke und unserem Gedenkstättenteam. In den Tagen zuvor hatte Maria Schultz an der Jahrestagung des Deutschen Museumsbundes teilgenommen, die im Kulturhauptstadtjahr 2025 in Chemnitz stattfand.
Der ehemalige politische Haftort in der Potsdamer Lindenstraße geht baulich bis aufs 18. Jahrhundert zurück. In der Zeit des Nationalsozialismus befanden sich dort ein Gerichtsgefängnis für politisch und „rassisch“ Verfolgte des NS-Regimes und ein sogenanntes Erbgesundheitsgericht. Von 1945 bis 1952 war die Lindenstraße zentrales sowjetisches Geheimdienstgefängnis für das Land Brandenburg (NKWD/MGB) und Verhandlungsort Sowjetischer Militärtribunale, von 1952 bis 1989 Untersuchungsgefängnis des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit für den damaligen Bezirk Potsdam. Im Januar 1990 wurde das ehemalige Gefängnis zu einem „Haus der Demokratie“ mit Büroräumen verschiedener Bürgerinitiativen und Partei-Neugründungen, 1995 wurde es zur Gedenkstätte erhoben. Als Dauerleihgeberin hatte die Gedenkstätte Lindenstraße unseren Lernort bei der Ausstattung einer unserer sogenannten Schauzellen unterstützt.
Unsere Bilder, fotografiert von Robert Schröpfer, zeigen oben unseren Gast Maria Schultz (2.v.l.), unseren Verwaltungsleiter Ingolf Notzke (l.) sowie unsere wissenschaftlichen Mitarbeitenden Kristina Hahn und Konstantin Wiesinger im Gespräch, außerdem unten einen Blick in die Schauzelle zur Freikaufhaft der DDR-Staatssicherheit auf dem Kaßberg im ersten Obergeschoss.
Wir danken für den freundlichen Besuch und nochmals für die Unterstützung unserer Dauerausstellung.
Die Website der Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße finden Sie hier.
Das rbb-Fernsehen zeigt heute Abend (Mittwoch), 20.15 Uhr in der Reihe „Geheimnisvolle Orte“ eine Dokumentation über die Lindenstraße.
