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Kaßberg-Gefängnis
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Kaßberg-Gefängnis

Lern- und Gedenkort

Wir erinnern uns

Wir erinnern uns

7. November 2022

Am kommenden Mittwoch jährt sich die Pogromnacht vom 9. November 1938 zum 84. Mal. Unser Verein beteiligt sich aus diesem Anlass an den „Lichtpunkten Chemnitz“, die am Abend im Stadtgebiet an die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung erinnern und ein Zeichen für den Zusammenhalt im Sinne von Demokratie und Menschlichkeit setzen sollen. Wir sind von 18 bis 20 Uhr am Gedenkort an der Außenmauer des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses in der Kaßberg-/Höhe Wielandstraße (Lichtpunkt 15) präsent und informieren über die Geschichte des Haftorts in der Zeit des Nationalsozialismus sowie unseren entstehenden Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis.

Am Vormittag legen Vertreterinnen und Vertreter unseres Vereins Blumen an der Gedenkinschrift für die Opfer der NS-Diktatur an der Außenmauer des ehemaligen Gefängnisses nieder und erinnern an jüdische Inhaftierte in der Zeit des Nationalsozialismus.

Die Karte zeigt weitere Orte, an denen Vereine und zivilgesellschaftliche Initiativen am Abend in Chemnitz mit Lichtpunkten vertreten sind. Die Aktion der Lichtpunkte findet in Zusammenarbeit mit den Lichterwegen der Chemnitzer Buntmacher*innen e.V. statt. Der Verein organisiert auch in diesem Jahr wieder Lichterwege, auf denen Stolpersteine geputzt und erleuchtet werden.

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Doppelspitze übernimmt Gedenkstättenleitung

Doppelspitze übernimmt Gedenkstättenleitung

4. November 2022

Unsere bisherige wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Steffi Lehmann und unser Verwaltungsleiter Ingolf Notzke übernehmen gemeinsam die Leitung des künftigen Lern- und Gedenkorts Kaßberg-Gefängnis. Das beschloss der Vorstand unseres Vereins nach Abschluss des Auswahlverfahrens. „Ich freue mich, dass wir damit auch personell die Weichen für die Zukunft der Gedenkstätte gestellt haben“, sagt unser Vereinsvorsitzender Jürgen Renz über die Entscheidung. „Dr. Steffi Lehmann und Ingolf Notzke werden eng zusammenarbeiten und sich in ihren Aufgabenstellungen ergänzen. Dr. Steffi Lehmann übernimmt die inhaltlich-wissenschaftliche Leitung der Gedenkstätte und ist unter anderem für das Bildungsprogramm verantwortlich. Ingolf Notzke ist für den Bereich Verwaltung und Finanzen zuständig und bewältigt dabei unter anderem die komplexen Aufgaben des Fördermittelmanagements.“

Der künftige Lern- und Gedenkort wird gegenwärtig in einem Teil des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses ausgebaut. Die neue Doppelspitze will ihn neben seiner Funktion als Gedenkstätte für die Verfolgten der NS-Diktatur und die Opfer des kommunistischen Regimes vor allem als Einrichtung der Demokratiebildung etablieren. „Das ehemalige Kaßberg-Gefängnis hat als einstiger Abwicklungsort des Häftlingsfreikaufs eine bundesweite Bedeutung“, erklärt unsere neue Gedenkstättenleiterin Dr. Steffi Lehmann. „Wir wollen unseren Lern- und Gedenkort zu einem wichtigen Ort des Erinnerns, der Aufarbeitung und des Austauschs entwickeln. Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass unsere Gedenkstätte außerdem zu einem Anlaufpunkt und Ort der Begegnung für ehemalige politische Gefangene und ihre Angehörigen wird. Wir arbeiten schon jetzt eng mit unseren Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zusammen, und sie werden eine wichtige Rolle in unserer Bildungsarbeit als außerschulischer Lernort spielen.“

„Zudem freuen wir uns darauf, unseren Lern- und Gedenkort zu einem festen Bestandteil der bundesdeutschen und sächsischen Gedenkstättenlandschaft zu entwickeln“, ergänzt unser Verwaltungsleiter Ingolf Notzke. „Besondere Bedeutung nimmt für mich dabei die stete Vernetzung mit anderen zivilgesellschaftlichen und öffentlichen Akteuren der Aufarbeitung und des erinnerungskulturellen Gedenkens ein. Unser Lern- und Gedenkort soll ein verlässlicher Kooperationspartner sein.“

Dr. Steffi Lehmann studierte Politikwissenschaft an der TU Chemnitz und promovierte über Jugendpolitik in der DDR. Seit 2016 ist sie für unseren Verein tätig. Ingolf Notzke absolvierte ein Studium der Mittleren und Neueren Geschichte an den Universitäten Leipzig und Uppsala (Schweden). Er qualifiziert sich gegenwärtig berufsbegleitend zum Verwaltungsfachwirt weiter und war zuletzt als Wissenschaftlicher Referent in der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau tätig. Im Oktober 2021 übernahm Ingolf Notzke die Verwaltungsleitung für unseren Verein.

Zum Gedenkstätten-Team gehören außerdem unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Kristina Hahn, die im Januar 2023 aus der Elternzeit zurückkehren wird, und unser wissenschaftlicher Mitarbeiter Robert Schröpfer, der bisher als Elternzeitvertretung für unseren Verein tätig war und das Team nun komplettiert. Kristina Hahn wird das Bildungsprogramm im künftigen Lern- und Gedenkort betreuen, Robert Schröpfer weiterhin schwerpunktmäßig die Öffentlichkeitsarbeit.

Unsere Fotos zeigen oben Dr. Steffi Lehmann und Ingolf Notzke am bereits bestehenden Gedenkort an der Außenmauer des ehemaligen Gefängnisses sowie unten ebenfalls am Gedenkort beide zusammen mit Kristina Hahn und Robert Schröpfer.

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Zeitzeuge im Gespräch

Zeitzeuge im Gespräch

2. November 2022

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rechtsabteilung des sächsischen Landesamts für Schule und Bildung (Lasub) waren heute Vormittag am Gedenkort in der Kaßbergstraße zu Gast. Die Juristinnen und Juristen, die an Lasub-Standorten in Bautzen, Chemnitz, Dresden, Leipzig, Radebeul und Zwickau tätig sind, hatten sich im Rahmen eines Gemeinschaftstags in Chemnitz getroffen. Unsere wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Steffi Lehmann und Robert Schröpfer gaben einen Überblick über die doppelte Diktaturgeschichte des Kaßberg-Gefängnisses und informierten über den entstehenden Lern- und Gedenkort. Besonderer Schwerpunkt war ein Zeitzeugengespräch mit Hartmut Leimcke, der von den Umständen seiner missglückten Flucht aus der DDR im Jahr 1970 und der anschließenden Untersuchungshaft berichtete.

Gemeinsam mit zwei Bekannten hatte der damalige Berufsschüler im April 1970 über die Tschechoslowakei in die Bundesrepublik gelangen wollen. Mit 17 Jahren kam Hartmut Leimcke als Untersuchungshäftling der Staatssicherheit ins Kaßberg-Gefängnis und später in die Jugendstrafanstalt Ichtershausen (Thüringen). Er wurde wegen „ungesetzlichem Grenzübertritt“ zu 14 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt und im Januar 1971 vorzeitig auf Bewährung freigelassen.

Unser Foto zeigt Hartmut Leimcke am Gedenkort an der Außenmauer im Gespräch mit den Besucherinnen und Besuchern sowie Dr. Steffi Lehmann und seinem Freund und früheren Chemnitzer Nachbarn, dem Menschenrechtler Michael Hugo (Dritter von links), der in der DDR unter anderem als Kriegsdienst-Totalverweigerer ebenfalls ins Visier der Staatssicherheit geraten war.

Das Zeitzeugengespräch wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes. Wir danken außerdem Herrn Hannusch vom Lasub für die Organisation.

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Vortrag in Torgau

Vortrag in Torgau

10. Oktober 2022

Um DDR-Jugendpolitik ging es im Eröffnungsvortrag zum diesjährigen Sächsischen Geschichtscamp des Landesamts für Schule und Bildung im September in Torgau, den unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Steffi Lehmann hielt. Vor 45 Schülerinnen und Schülern zeichnete die Politikwissenschaftlerin die Schwerpunkte von der Gründung der DDR bis zum Zusammenbruch des ostdeutschen Teilstaates nach und warf Schlaglichter auf den aktuellen Forschungsstand. Wie staatstreu war die Jugend? Wann entwickelten sich die ersten Jugendkulturen in der DDR? Wie ging der Staat mit jenen um, die nicht in das Bild der sozialistischen Persönlichkeit passten? Welcher Methoden bedienten sich Staatssicherheit und Volkspolizei gegenüber sogenannten „negativ-dekadenten“ Jugendlichen? Was sind weiße Flecken in der Aufarbeitung? Und wie gehen wir heute mit Symbolen aus der DDR-Zeit um?

Dr. Steffi Lehmann legte im Jahr 2019 unter dem Titel „Jugendpolitik in der DDR – Anspruch und Auswirkungen“ ihre Dissertation zum Thema vor. Das Sächsische Geschichtscamp wendet sich an geschichtsinteressierte Schülerinnen und Schüler und fand bereits zum elften Mal statt. In diesem Jahr standen an fünf Tagen unter anderem acht Workshops, Vorträge und eine multimediale Lesung auf dem Programm. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen neben Sachsen auch aus Berlin, Hamburg und Baden-Württemberg.

Unser Foto zeigt Dr. Steffi Lehmann bei ihrem Vortrag in der Aula des Johann-Walter-Gymnasiums Torgau. (Bildquelle: Herma Lautenschläger/Sächsisches Geschichtscamp – mit freundlicher Genehmigung)

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Zeitzeuge im Gespräch

Zeitzeuge im Gespräch

6. Oktober 2022

Welche Daten sammelte das Ministerium für Staatssicherheit und mit welchem Ziel? Wie ging die politische Geheimpolizei mit der Vielzahl an Informationen um? Wie fühlte es sich an, von Spitzeln und Zuträgern umgeben zu sein, und wie verhielt man sich als Betroffener dazu? Um Fragen wie diese ging es am Dienstagabend in einer gemeinsamen Veranstaltung unseres Vereins mit dem Bundesarchiv, Stasi-Unterlagen-Archiv (StUA) Chemnitz, und der Pochen-Biennale. 45 Gäste waren in die Ausstellungsräume des Festivals für multimediale Kunst im Wirkbau Chemnitz gekommen. In einem Impulsvortrag gab StUA-Mitarbeiterin Sandra Meier einen Überblick über die Arbeitsweise und sogenannte Zersetzungsmaßnahmen, das Selbstverständnis und die Daten-Sammelwut der DDR-Staatssicherheit. Anschließend berichtete Zeitzeuge Wolfgang Lötzsch im Gespräch mit ihr und unserer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Dr. Steffi Lehmann über seine Erfahrungen als Ziel des „OV Speiche“, wie der „Operative Vorgang“ gegen den damaligen Radsportler im Sprachgebrauch der Stasi hieß.

Wolfgang Lötzsch, im November 1971 als vierfacher DDR-Juniorenmeister in den Kader der Olympischen Spiele berufen, war kurz darauf immer mehr aus dem Leistungssport hinausgedrängt worden, weil ihn die Behörden als „politisch bedenklich“ eingestuft hatten. Auch nachdem er wegen unbedachter Äußerungen („Staatsverleumdung“) 1976 für zehn Monate im Kaßberg-Gefängnis eingesperrt war, platzierte die Staatssicherheit weiterhin sogenannte Inoffizielle Mitarbeiter in seinem Umfeld. IM „Jimmy“ war einer von rund fünfzig Spitzeln, die das MfS auf ihn angesetzt hatte. Das Beispiel von IM „Ulrike“ zeigte, wie weit die Staatssicherheit in das Privatleben sogenannter Zielpersonen einzudringen versuchte. Etwa 3.000 Seiten umfasste die Stasi-Akte von Wolfgang Lötzsch am Ende der DDR.

Die Pochen-Biennale, Festival für multimediale Kunst, dreht sich diesmal unter dem Motto „Die (neue) Vermessung der Welt“ um Informationstechnologien und Daten. Sie läuft noch bis Sonntag, 9. Oktober im Wirkbau Chemnitz. Das Programm finden Sie hier.

Das Foto zeigt Wolfgang Lötzsch im Gespräch mit Sandra Meier (l.), Dr. Steffi Lehmann und dem Publikum. (Bildquelle: Pochen-Team – mit freundlicher Genehmigung)

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Zeitzeugengespräch und Rundgang

Zeitzeugengespräch und Rundgang

28. September 2022

Auf gleich zwei Veranstaltungen war unser Verein gestern in Chemnitz präsent. Beim Regionaltreffen „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ im soziokulturellen Zentrum „Kraftwerk“ stellte unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Steffi Lehmann den künftigen Lern- und Gedenkort sowie die Arbeit unseres Vereins vor. Anschließend berichtete Zeitzeugin Silvia Krause über ihre Hafterfahrungen. Die Physiotherapeutin aus Thüringen hatte Mitte der 1980er-Jahre einen Ausreiseantrag aus der DDR gestellt und in der Folge mehrere Schreiben verfasst, in denen sie die Verhältnisse im Land kritisierte. Im Oktober 1988 wurde sie festgenommen und später wegen „öffentlicher Herabwürdigung“ und „illegaler Kontaktaufnahme zu bundesdeutschen Behörden“ zu 22 Monaten Freiheitsentzug verurteilt. Sie war in der Untersuchungshaft in Gera und im vormilitärischen Strafvollzug in Dessau eingesperrt, bevor sie im Frühjahr 1989 als Freikaufhäftling über das Kaßberg-Gefängnis in die Bundesrepublik entlassen wurde.

Ebenfalls gestern war die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Dr. Nancy Aris, mit einem Vortrag über „Die politische Strafjustiz in der DDR und die Rolle der Staatssicherheit“ in der Referendarausbildung am Landgericht Chemnitz zu Gast. Räume des Ausbildungsstandorts befinden sich in einem Neubau für die Justiz auf einem Stück des früheren Gefängnisgeländes auf dem Kaßberg. Außerdem informierte unser wissenschaftlicher Mitarbeiter Robert Schröpfer auf Einladung der Landesbeauftragten über die Geschichte des benachbarten ehemaligen Gefängnisses und den entstehenden Lern- und Gedenkort. 36 Referendarinnen und Referendare nahmen an der Veranstaltung mit anschließender Führung teil.

Unsere Fotos zeigen oben Zeitzeugin Silvia Krause (l.) im Gespräch mit Dr. Steffi Lehmann auf dem Podium des Regionaltreffens „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“, außerdem unten Dr. Nancy Aris bei ihrem Vortrag vor Referendarinnen und Referendaren des Landgerichts Chemnitz. Links in den Fenstern ist der ehemalige Hafttrakt B und künftige Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis zu sehen.

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