Gestern Abend haben wir gemeinsam mit dem Forum für politisch verfolgte und inhaftierte Frauen in der SBZ/SED-Diktatur e.V. die Fotoausstellung „Frauen von Hoheneck“ eröffnet. Sie ist bis zum 4. Februar 2025 während der Öffnungszeiten in unserem Lernort zu sehen.
Bereits im Vorfeld berichtete die Freie Presse in ihrer Chemnitzer Ausgabe: „Von 1949 bis 1989 waren in Hoheneck, dem größten Frauengefängnis der DDR, Tausende weibliche Gefangene unter berüchtigten Bedingungen eingesperrt, etwa 40 Prozent davon politische Gefangene der SED-Diktatur, die vom Regime bewusst Kriminellen ausgesetzt wurden. Auch viele Zeitzeuginnen des Kaßberg-Gefängnisses waren in Hoheneck inhaftiert – entweder nach der Untersuchungshaft bei der Staatssicherheit im damaligen Karl-Marx-Stadt, oder bevor sie im Rahmen des Häftlingsfreikaufs aus der DDR über den Kaßberg in den Westen entlassen wurden.“
Auch der Radiosender MDR Kultur wies in seinen Kulturnachrichten am Morgen des Eröffnungstags auf unsere Ausstellungseröffnung hin. Im O-Ton zu Wort kommt Konstanze Helber, Zeitzeugin und Vorsitzende des Forums für politisch verfolgte und inhaftierte Frauen in der SBZ/SED-Diktatur.
Das MDR-Fernsehen berichtet in seinem Regionalschaufenster „Sachsenspiegel“ über die neue Ausstellung. Zu Wort kommen ebenfalls Konstanze Helber und unsere wissenschaftliche Leiterin Dr. Steffi Lehmann. „Wegen der engen Verbindung zu Hoheneck und auf Wunsch ehemaliger Insassinnen startet die Wanderausstellung ihre Tour genau hier: im Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis. Die Organisatoren hoffen, ,dass die Geschichten der inhaftierten Frauen sichtbarer werden, dass die Frauen mehr Gehör finden und dass sich dadurch auch andere ehemals verfolgte Frauen animiert fühlen, ihre eigene Geschichte preiszugeben. Denn das ist immer noch mit einem großen Tabu belegt.'“
Auch die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Dr. Nancy Aris, die die Ausstellung und ihre Eröffnung unterstützt hatte und mit einem Grußwort vertreten war, macht auf „Frauen von Hoheneck“ aufmerksam. „Viele der in der Ausstellung porträtierten ehemaligen inhaftierten Frauen“, schreibt sie auf ihrer Facebook-Seite, „waren anwesend, um mit Besuchern ins Gespräch zu kommen. Ein bewegender Abend.“
Unseren eigenen Bericht finden Sie, wenn Sie hier klicken.
Unsere Fotos zeigen oben Dr. Steffi Lehmann und unten Konstanze Helber im Gespräch mit MDR-Redakteur Roland Kühnke beziehungsweise Thomas Friedrich, Kameramann Ronny König und Tontechniker Uwe Zabell in unserem Lernort im früheren Hafttrakt B.