Jugendfreiheitskonferenz: Rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Lernort

Rund 130 Schülerinnen und Schüler haben heute in unserem Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis in Chemnitz und dem benachbarten Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium an der Jugendfreiheitskonferenz des sächsischen Ministerpräsidenten teilgenommen. „Die Jugendfreiheitskonferenz beweist bereits zum dritten Mal: Demokratie heißt, sich aktiv zu engagieren und einen Diskursraum für alle zu schaffen“, erklärte Ministerpräsident Michael Kretschmer. „Es ist eine große Chance für uns als Gesellschaft, insbesondere in der heutigen bewegten Zeit, mit Jugendlichen über die Geschichte unseres Landes und die Bedeutung der Freiheit zu diskutieren.“

Im Vorfeld der Jahrestage des Volksaufstands vom 17. Juni 1953 und der deutsch-deutschen Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion vom 1. Juli 1990 hatten sich die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Einladung des sächsischen Regierungschefs einen Tag lang mit der kommunistischen Diktatur und der Opposition in der DDR sowie den Themen Freiheit und Demokratie beschäftigt. Auf dem Programm standen unter anderem Führungen durch unseren Lernort und unsere Dauerausstellung im früheren Hafttrakt B, Workshops und Zeitzeugengespräche. Begrüßt worden waren die Teilnehmenden vom Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze und dem Staatsminister für Kultus, Conrad Clemens.

Zum Abschluss der Konferenz diskutierten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler unter dem Titel „Wege zur Freiheit, Tür zur Einheit“ mit dem Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, der Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Dr. Nancy Aris, dem früheren DDR-Bürgerrechtler und ehemaligen Leiter der Außenstelle Chemnitz des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Dr. Martin Böttger, und dem Zeitzeugen und Vorstandsmitglied des Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e.V. Andreas Neudert. Es moderierte Michaela Bausch, Landesamt für Schule und Bildung.

Veranstaltungsorte und Ko-Veranstalter der Jugendfreiheitskonferenz waren in diesem Jahr unser Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis und das Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium Chemnitz. Als Zeitzeuginnen und Zeitzeugen des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses berichteten Veronika Bahr, Andreas Neudert, Maic Petersohn und Petra Weise von ihren Hafterfahrungen in der DDR. Außerdem fanden ein Comic-Workshop mit der Chemnitzer Zeichnerin Stephanie Brittnacher und ein Kunstworkshop mit dem Bildenden Künstler und Zeitzeugen Hartmut Leimcke statt.

Eingeführt und moderiert wurden die Gespräche und Workshops von unseren Guides und dem Gedenkstättenteam unseres Lern- und Gedenkorts Kaßberg-Gefängnis. In Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Chemnitz beschäftigte sich ein Workshop mit den Methoden der DDR-Staatssicherheit. Hartmut Rüffert stellte einen Film über Eberhard von Cancrin und den 17. Juni 1953 im Leipziger Umland vor.

Unsere Bilder, fotografiert von Kateryna Vdovchenko, zeigen oben Ministerpräsident Michael Kretschmer im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern, außerdem unten einen Blick in die frühere Hafthalle im Lernort zur Eröffnung der Jugendfreiheitskonferenz, Staatsminister Conrad Clemens, Moderatorin Michaela Bausch und Oberbürgermeister Sven Schulze bei der Begrüßung sowie verschiedene Eindrücke aus den Führungen, Zeitzeugengesprächen, Workshops und vom Podiumsgespräch.

Einen großen Fotorückblick auf die Jugendfreiheitskonferenz finden Sie hier.

Wir danken allen Mitwirkenden, der Sächsischen Staatskanzlei, insbesondere Regina Hille und Henry Krause, und dem Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium recht herzlich für die freundliche Zusammenarbeit.

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