Um DDR-Jugendpolitik ging es im Eröffnungsvortrag zum diesjährigen Sächsischen Geschichtscamp des Landesamts für Schule und Bildung im September in Torgau, den unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Steffi Lehmann hielt. Vor 45 Schülerinnen und Schülern zeichnete die Politikwissenschaftlerin die Schwerpunkte von der Gründung der DDR bis zum Zusammenbruch des ostdeutschen Teilstaates nach und warf Schlaglichter auf den aktuellen Forschungsstand. Wie staatstreu war die Jugend? Wann entwickelten sich die ersten Jugendkulturen in der DDR? Wie ging der Staat mit jenen um, die nicht in das Bild der sozialistischen Persönlichkeit passten? Welcher Methoden bedienten sich Staatssicherheit und Volkspolizei gegenüber sogenannten „negativ-dekadenten“ Jugendlichen? Was sind weiße Flecken in der Aufarbeitung? Und wie gehen wir heute mit Symbolen aus der DDR-Zeit um?
Dr. Steffi Lehmann legte im Jahr 2019 unter dem Titel „Jugendpolitik in der DDR – Anspruch und Auswirkungen“ ihre Dissertation zum Thema vor. Das Sächsische Geschichtscamp wendet sich an geschichtsinteressierte Schülerinnen und Schüler und fand bereits zum elften Mal statt. In diesem Jahr standen an fünf Tagen unter anderem acht Workshops, Vorträge und eine multimediale Lesung auf dem Programm. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen neben Sachsen auch aus Berlin, Hamburg und Baden-Württemberg.
Unser Foto zeigt Dr. Steffi Lehmann bei ihrem Vortrag in der Aula des Johann-Walter-Gymnasiums Torgau. (Bildquelle: Herma Lautenschläger/Sächsisches Geschichtscamp – mit freundlicher Genehmigung)