Würdige Einweihung der Namenstafel am Ehrengrab Chemnitz

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Am 28.02.2019 erfolgte die feierliche Einweihung einer Namenstafel am Ehrengrab in Chemnitz auf dem Friedhof in der Reichenhainer Straße. In dem Gemeinschaftsgrab liegen die Urnen von 136 Menschen. Es sind Männer, Frauen und Kinder, die nach der Internierung in sowjetischen Speziallagern Anfang der 1950er Jahre in den Haftanstalten Waldheim und Hoheneck an den entsetzlichen Haftbedingungen starben. Die Urnen wurden eingeäschert und 1957 anonym im Urnengrab beigesetzt. Anfang der 1990er Jahre ließen ehemalige politische Häftlinge einen Gedenkstein errichten. Dank der Initiative von Rosel Werl, der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. (VOS) und der Stiftung Sächsische Gedenkstätten gibt es nun eine Grabplatte mit den Namen der Verstorbenen.

Am Vortag der Einweihung besuchte VOS Bundesvorstand Hugo Diederich in Begleitung eines amerikanischen Journalisten und einer Dolmetscherin den Gedenkort am ehem. Kaßberg-Gefängnis. Am Abend des 27.02.2019 bekam die ehem. Hoheneckerin Rosel Werl das goldenen Abzeichen der VOS für ihren jahrelangen und unermüdlichen Einsatz verliehen, den Verstorbenen des anonymen Massengrabes Nr. 18 in Chemnitz ihre Namen wiederzugeben. Zur Einweihung der Namenstafel ließ der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen Michael Kretschmer ein Grußwort verlesen. Er mahnte: „Jedes Detail über ihr Leben, die Umstände ihres Todes reißt sie aus dem Vergessen, das ihnen von den Tätern zugedacht war.“ Unser Vorstandsmitglied Volkmar Zschocke betonte in seinem Redebeitrag, wie wichtig es ist, „die freie, offene und vielfältige Gesellschaft, in der wir heute leben dürfen, ohne Mauern, Stacheldraht und politische Verfolgung zu achten, zu schützen und zu verteidigen“.

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