Zeitzeuge im Gespräch

Was war das Kaßberg-Gefängnis? Wie geriet man in die Fänge der Staatssicherheit? Wie umgehen mit der Erfahrung der Haft? Um solche Fragen ging es in einem Workshop mit Zeitzeugengespräch, den unser Verein im März gemeinsam mit dem Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv (StUA) Chemnitz zum ersten Mal in Kooperation mit der Kindervereinigung Sachsen e.V. für deren Bundesfreiwillige veranstaltet hat. Nach einem kurzen Stopp am Gedenkort in der Kaßbergstraße ging es für die zwölf „Bufdis“ in den Tagungsraum der Jugendherberge Chemnitz „Eins“. Dort sahen sie den Zeitzeugenfilm „Das Kaßberg-Gefängnis und seine Gesichter“, setzten sich mit Biografien ehemals politisch Inhaftierter auseinander und hörten einen Vortrag von StUA-Mitarbeiterin Sandra Meier zur Arbeitsweise des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit. Zum Abschluss des Bildungstages war Wolfgang Lötzsch als Zeitzeuge zu Gast.

Der frühere politische Gefangene, in seiner Jugend hoffnungsvoller Radrennsportler, war 1976 wegen unbedachter Äußerungen („Staatsverleumdung“) zu zehn Monaten Haft verurteilt worden, die er als Untersuchungshäftling und nach dem Prozess im sogenannten Männerarbeitskommando im Kaßberg-Gefängnis verbringen musste. Unsere Fotos zeigen Wolfgang Lötzsch und unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Steffi Lehmann (oben) sowie StUA-Mitarbeiterin Sandra Meier mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops.

Die Maßnahme wurde mitfinanziert mit Steuermitteln auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes. Wir danken außerdem unserem Partner Jugendherberge Chemnitz „Eins“ sowie Frau Etling von der Kindervereinigung Sachsen e.V.

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