(I) Das Projekt

Die Vorbereitungen für den Gedenkort Kaßberg-Gefängnis laufen auf Hochtouren. Nachdem der Vermesser und der Statiker schon vor Ort gewesen sind, befinden wir uns jetzt in der Phase der Werkplanung. Die Architektengemeinschaft Martin Bennis und Berthold Weidner haben bereits den künftigen Gedenkort modelliert und fotografiert. So könnte es einmal aussehen…

Wir wollen einen Gedenkort schaffen, der die ganze Geschichte des ehemaligen Gefängnisses abbildet. Auf Verlangen der Stiftung Sächsische Gedenkstätten muss freilich der deutsch-deutsche Häftlingsfreikauf sowohl grafisch als auch inhaltlich eine zentrale Rolle einnehmen. Noch offen ist dabei die Frage der Anordnung der Gedenksteine für die Opfer vor 1945 und für die Opfer nach 1945, die viel Fingerspitzengefühl erfordert.

(II) Grundsteinlegung

Es hat angefangen … endlich.

Am 2. November 2016 fand der symbolische Spatenstich für die Errichtung des Gedenkortes statt.

Damit beginnt nun endlich die Umsetzung des Projektes. Nicht nur die Freie Presse berichtete ausführlich darüber.

(III) Zu Besuch in der Werkstatt

Die Bauarbeiten an den Außenanlagen sind vorerst abgeschlossen. Die Baustelle sieht verwaist aus. Das liegt nicht nur an der Winterzeit. Im Moment wird gerade in der Werkstatt kräftig gearbeitet. Die Ausstellungspaneele werden zusammen geschweißt …

… und die Ausstellungsdisplays entstehen, wie man auf den Fotos erkennen kann.

(IV) Entstehung der Glaswände

In der Werkstatt der Firma Eicher wurde die Glaswand probeweise zusammen gebaut.Neben einem ersten Gesamteindruck ging es vor allem darum die Glashalter genau zu justieren.

Neun von 10 Gläsern der Konstruktion sind fertig und für den Transport verpackt. Das letzte Glas muss noch mal neu produziert werden, weil es mit diesem Glas Probleme gab.

Noch im Frühjahr soll alles fertig sein und dann am endgültigen Bestimmungsort montiert werden.

(V) Der Gedenkort nimmt Gestalt an

In einen Einschnitt der ehemaligen Gefängnismauer an der Kaßbergstraße wurde am 14.03.2017 die Ausstellungsarchitektur zur Geschichte des Gefängnisses eingebaut.

Die Konstruktion der Ausstellungsarchitektur besteht aus einer zweischaligen, beidseitig hinterleuchteten Glaswand, bei der die einzelnen Gläser mit Punkthaltern auf einer Stahlunterkonstruktion fixiert werden. In den Glasverbund der Gläser ist die Ausstellungsinformation im Siebdurckverfahren eingebettet. Bei der Montage der Ausstellung wird die vorproduzierte Stahlkonstruktion in zwei Teilen vom LKW gehoben, auf dem vorgesehenen Fundament positioniert und mit Reaktionsankern befestigt.

Anschließend werden die 10 Gläser der Ausstellung (jeweils 98cm x 315cm) in die Konstruktion eingehängt. Die Abnahme der Ausstellungsarchitektur erfolgt am 15.03.2017. Fotografien sind möglich! Wir befinden uns damit auf der Zielgeraden. Zur Fertigstellung des Gedenkortes wird an der Kaßbergstraße Ende März ein Gedenkstein aus Granit gesetzt; eine Inschrift aus Edelstahlbuchstaben wird auf der Hofseite an die historische Gefängnismauer montiert. Die Arbeiten zur Fertigstellung der Freianlage werden bis Mitte April abgeschlossen. Folgende Arbeiten sind dazu noch auszuführen: Bodenbeläge mit Betonplatten auf der Hofseite und eine wassergebundene Decke an der Kaßbergstraße, Putz- und Malerarbeiten an der historischen Mauer sowie Sanierungsmaßnahmen am ehemaligen Wachturm.

(VI) Feierliche Eröffnung

Am Montag, den 24. April 2017, war der große Tag – die Eröffnung unseres Gedenkortes. Mit Volkmar Zschocke und Hanka Kliese gab es einen Rückblick auf fünf bewegte Jahre.

Unser Verein hat es geschafft, Spuren zu hinterlassen . Die Gedenktafeln erinnern auf verschiedene Weise an die Opfer des nationalistischen Terrors und der Repressionen in SBZ und DDR. Es war eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Architekten Martin Bennis und Berthold Weidner.

Wir sind allen dankbar , die uns auf diesem Weg unterstützt haben und fühlen uns bestärkt für das nächste Level – Gedenkstätte werden.

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