„Eine der besten Gedenkstätten,
die Deutschland vorzuweisen hat.“

Ilko-Sascha Kowalczuk, Historiker und Publizist

Der historische Ort
und unser Lern- und Gedenkort
mit Dauerausstellung


Das Kaßberg-Gefängnis in Chemnitz ist als einstiger Abwicklungsort des Häftlingsfreikaufs aufseiten des ostdeutschen Regimes ein wichtiger Erinnerungsort an DDR-Unrecht und deutsche Teilung. Für die meisten der mehr als 33.000 politischen Gefangenen, die zwischen 1962/1963 und 1989 von der Bundesregierung aus der Haft in der DDR freigekauft wurden, ging es von hier aus in die Freiheit. Außerdem diente der Gebäudekomplex als Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit und zuvor der sowjetischen Geheimpolizei NKWD/MGB. In der Zeit des Nationalsozialismus waren im Kaßberg-Gefängnis Angehörige unterschiedlicher Verfolgtengruppen eingesperrt.

Unser Trägerverein setzt sich seit seiner Gründung 2011 für den Erhalt des früheren Gefängnisses und die Errichtung eines Lern- und Gedenkorts ein, der an die verschiedenen Zeitabschnitte erinnert. Im Jahr 2017 wurde der Gedenkort an der Außenmauer eröffnet. Im Oktober 2023 folgte – finanziert mit Unterstützung des Bundes, des Freistaats Sachsen und der Stadt Chemnitz – der Lernort im früheren Hafttrakt B. Im Zentrum der neu entstandenen Dauerausstellung stehen Lebensgeschichten früherer politischer Gefangenen. Bildungsangebote in Form von Workshops, Zeitzeugengesprächen und Führungen spielen eine wichtige Rolle.

„Mit dem heutigen Tag geht ein Wunsch vieler Leidensgenossen und von mir in Erfüllung, das Kaßberg-Gefängnis wird nach langem Warten Gedenkstätte und ein richtiger Lern- und Gedenkort zur Aufarbeitung der Vergangenheit.“

Michael Schlosser, Zeitzeuge, beim offiziellen Baustart im November 2021

Aktuelles


9. November: Schülerinnen und Schüler recherchieren jüdische Haftschicksale

9. November: Schülerinnen und Schüler recherchieren jüdische Haftschicksale

Im Vorfeld des Gedenktags an die Pogrome vom 9. November 1938 hat sich unser Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis heute mit einem Bildungsangebot am Projekttag "Erinnern für die Zukunft" des Landesamts ... Mehr lesen
Willkommen im Team!

Willkommen im Team!

Einige Besucherinnen und Besucher haben sie in den vergangenen Wochen bereits kennengelernt: Paula Keller engagiert sich seit Mitte September als Freiwillige im Bundesfreiwilligendienst für unseren Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis. Sie ... Mehr lesen
Schülerinnen und Schüler im Gespräch mit Zeitzeuge Maic Petersohn

Schülerinnen und Schüler im Gespräch mit Zeitzeuge Maic Petersohn

Die erste von insgesamt drei zehnten Klassen der Marianne-Brandt-Oberschule Chemnitz-Bernsdorf, die im Oktober und November einen Projekttag zur DDR-Zeit absolvieren, war heute in unserem Lernort im früheren Hafttrakt B zu ... Mehr lesen
Thema Inklusion: Arbeiter-Samariter-Bund mit Fachtagung im Lernort zu Gast

Thema Inklusion: Arbeiter-Samariter-Bund mit Fachtagung im Lernort zu Gast

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Ortsverband Chemnitz, war heute mit einem ganztätigen Symposion in unserem Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis zu Gast. Unter dem Titel "Kein Aufbruch ohne Ausbruch - Systemsprenger gesucht" ging ... Mehr lesen
VOS-Zeitzeugenprojekt: Neuer Podcast startet mit Haftschicksalen ehemaliger Kaßberg-Gefangener

VOS-Zeitzeugenprojekt: Neuer Podcast startet mit Haftschicksalen ehemaliger Kaßberg-Gefangener

Drei frühere politische Häftlinge des Kaßberg-Gefängnisses stehen im Zentrum der ersten Folge eines neuen Podcasts im Rahmen des Zeitzeugenprojekts der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) Sachsen. Unter dem Titel ... Mehr lesen
Erinnerungsbuch unserer Zeitzeugin Petra Weise jetzt im Lernort erhältlich

Erinnerungsbuch unserer Zeitzeugin Petra Weise jetzt im Lernort erhältlich

Am Servicetresen im Eingangsbereich unseres Lern- und Gedenkorts Kaßberg-Gefängnis ist ab sofort der biografische Roman "Ein halbes Leben" unserer Zeitzeugin Petra Weise erhältlich. Darin spiegelt die Verfasserin literarisch verfremdet ihren ... Mehr lesen

„Der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis ist ein Ort, der weit über Chemnitz hinausstrahlt. Ein Ort von nationaler Bedeutung.“

Evelyn Zupke, SED-Opfer-Beauftragte beim Deutschen Bundestag