Bund fördert die Errichtung des Lern- und Gedenkortes Kaßberg-Gefängnis

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Pressemitteilung

Kulturstaatsministerin Prof. Grütters gab bekannt, dass der Verein Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis für die Realisierung der geplanten Gedenkstätte im ehem. Kaßberg-Gefängnis Bundesmittel erhält. Der entstehende Lernort für Demokratie ist eines von drei geförderten Projekten zur Aufarbeitung des SED-Unrechts. Gemäß der Pressemitteilung der Bundesregierung trügen die geförderten Projekte u. a. dazu bei, authentische Orte zu erhalten und mit innovativen Ansätzen der Wissensvermittlung ein breites Publikum für die Auseinandersetzung mit Geschichte zu erreichen.

Die Unterstützung des Bundes komplettiert das Finanzierungkonzept des Vereins. Insgesamt stellen der Freistaat, die Stadt Chemnitz und der Bund 3,4 Mio. Euro für die Realisierung der Gedenkstätte zur Verfügung.

Jürgen Renz, Vorsitzender des Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e.V., erklärt: „Wir freuen uns sehr über die positive Entscheidung. Damit schlagen wir ein neues Kapitel auf. Durch die Förderung des Bundes können wir die Gedenkstätte so realisieren, wie wir es im Nutzungs- und Betriebskonzept vorgesehen haben. Wir bedanken uns bei der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, bei der sächsischen Staatsregierung, der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und bei der Stadt Chemnitz, die alle unser Projekt mit weitreichender Förderung bedacht haben. Ganz besonderer Dank gilt aber dem neuen Eigentümer des Kaßberg-Gefängnisses, dem Chemnitzer Unternehmen CEGEWO, welches uns seit Jahren tatkräftig zur Seite steht. Ohne diese Partner hätte der Verein den neuen Lernort für Demokratie nicht auf die Beine stellen können.“

Seit seiner Gründung im Jahr 2011 setzt sich der Verein Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e.V. dafür ein, auf dem Gelände der ehemaligen MfS-Untersuchungshaftanstalt Kaßberg in Chemnitz, der zentralen Durchgangsstation für alle aus DDR-Gefängnissen freigekauften politischen Häftlinge, einen Lern- und Gedenkort einzurichten. Die Mitglieder, darunter Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, engagieren sich allesamt ehrenamtlich. Regelmäßig organisiert der Verein öffentliche Veranstaltungen in und außerhalb von Chemnitz. Von 2018 bis Frühjahr 2019 entwickelte der Verein das nun geförderte Nutzungs- und Betriebskonzept. Die Eröffnung der Gedenkstätte ist für den Herbst 2021 geplant. Zehn Jahre nach Vereinsgründung ist dann das Ziel erreicht und der Lern- und Gedenkort für Demokratie kann seine Türen öffnen.

Chemnitz, 18.12.2019

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