Lichterwege und Lichtpunkte wider das Vergessen

Wann

9. November 2023    
17:00 - 20:00

Wo

Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis
Kaßbergstr. 16 c, Chemnitz, 09112

 

Am 9. November 2023 jährt sich die Pogromnacht von 1938 zum 85. Mal. Der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis beteiligt sich auch in diesem Jahr an den „Lichterwegen“ und an den „Lichtpunkten wider das Vergessen“, die am Abend im Chemnitzer Stadtgebiet an die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung erinnern und ein Zeichen für den Zusammenhalt im Sinne von Menschlichkeit und Demokratie setzen sollen.

Unser neuer Lernort im früheren Hafttrakt B mit Dauerausstellung ist am Abend über die reguläre Öffnungszeit hinaus zusätzlich von 17 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ab 17 Uhr ist frei. Vereinsmitglieder und unser Gedenkstättenteam informieren im Gespräch über die Geschichte des Haftorts in der Zeit des Nationalsozialismus und stellen unseren neu eröffneten Lernort vor. Der Schwerpunkt liegt auf dem Ausstellungsbereich im dritten Obergeschoss des früheren Hafttrakts und jüdischen Haftschicksalen und Lebensgeschichten, die dort erzählt werden.

Am Vormittag legen Vertreterinnen und Vertreter unseres Vereins Blumen an der Gedenkinschrift für die Opfer der NS-Diktatur an der Außenmauer des ehemaligen Gefängnisses nieder und erinnern an jüdische Inhaftierte in der Zeit des Nationalsozialismus.

Die Lichterwege sind ein Projekt der Buntmacher*innen e.V. Chemnitz. Die Lichtpunkte werden von der Initiative Chemnitz für Menschlichkeit in Zusammarbeit mit den Buntmacher*innen koordiniert und von verschiedenen Institutionen, Vereinen, Parteien und Begegnungsstätten in und um Chemnitz gestaltet. Menschen, die auf den Lichterwegen zwischen den Stolpersteinen in Chemnitz unterwegs sind, können an den Lichtpunkten innehalten, miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsam ein Zeichen für Menschlichkeit und Demokratie setzen.

Unser Foto oben zeigt einen Blick in den biografischen Ausstellungsbereich über Jankel Rotstein (1889-1942), im Bild mit zwei seiner Kinder, ab 1920 in Chemnitz ansässig, 1939 im Kaßberg-Gefängnis eingesperrt und über das Lager Nürnberg-Langwasser ins besetzte Polen verschleppt. Er starb im Warschauer Ghetto den Hungertod.