Gedenkinitiativen zu Gast

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In der vergangenen Woche waren zwei unterschiedliche Gedenkinitiativen an unserem künftigen Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis in Chemnitz zu Gast. Organisator Titus Zenker und weitere Mitwirkende eines Pflegeeinsatzes des Jugendarbeitskreises Sachsen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge informierten sich am Samstag im Gespräch mit unserem wissenschaftlichen Mitarbeiter Robert Schröpfer über die doppelte Diktaturgeschichte des einstigen politischen Haftorts und unseren entstehenden Lern- und Gedenkort. Zuvor hatte die Gruppe Gräber auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof in Chemnitz-Reichenhain gepflegt. Dorthin waren nach Kriegsende die sterblichen Überreste verstorbener sowjetischer Kriegsgefangenen sowie Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus Chemnitz und Umgebung überführt worden. Auch gefallene sowjetische Soldaten der Frühjahrskämpfe von 1945 sowie von 1948 bis 1956 verstorbene Angehörige der sowjetischen Garnison wurden in Reichenhain bestattet.

Bereits am Dienstag vergangener Woche hatten unsere wissenschaftlichen Mitarbeitenden Kristina Hahn und Robert Schröpfer die Kolleg*innen Arlo Jung und Leyla Beil vom ASA-FF e.V. sowie drei Stipendiat*innen eines deutsch-türkischen Austauschs, den der Verein mitveranstaltet, getroffen und über die Baustelle geführt. Gesprächsthema war auch das Projekt „re:member the future“, mit dem sich der Chemnitzer Verein für die Schaffung eines Gedenk- und Erinnerungsortes in der Stadt für die Betroffenen des rechtextremistischen Terrors des NSU einsetzt. Wohnungen in Chemnitz hatten der Terrorgruppe Ende der Neunzigerjahre als Rückzugsorte gedient, bevor sie ihre Serie rassistischer Mordanschläge in anderen Städten begann. In Chemnitz verübten sie mehrere brutale Raubüberfälle. Daran soll, so das Ziel der Initiative, an einem möglichst zentralen Ort im Stadtgebiet erinnert werden.

Unsere Fotos zeigen oben Robert Schröpfer mit den Teilnehmern des Pflegeeinsatzes des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie unten Kristina Hahn (rechts im Bild) mit den Besucher*innen vom ASA-FF e.V. am Gedenkort an der Außenmauer des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses.

Weitere Informationen zum Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Sachsen und zum sowjetischen Friedhof in Reichenhain finden Sie hier beziehungsweise hier. Mehr über das Projekt „re:member the future“ erfahren Sie, wenn Sie hier klicken.

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