Wolfgang Looß wurde am 5. Oktober 1928 in Chemnitz geboren. Er verstarb am 24. September 2015 ebenfalls in Chemnitz.

Welchen Bezug hat der Zeitzeuge zum Kaßberg-Gefängnis?

Wolfgang Looß war 16 Jahre alt, als er vom Kaßberg-Gefängnis aus in das Speziallager Nr. 4 nach Bautzen kam. Es war die Zeit vom 1. Oktober bis zum 16. November 1945.

Kurzbiografie

Wolfgang Looß wurde am 5.Oktober 1928 als Sohn eines Typenhebelschleifers in Chemnitz geboren. Als 10-Jähriger wurde er Mitglied des Deutschen Jungvolkes, mit 14 Jahren Mitglied bei der Flieger-Hitlerjugend.

Wolfgang Looß wurde im Januar 1945 zum Reichsarbeitsdienst eingezogen. Nach seiner Verhaftung am 1. Oktober 1945 und Haftstationen auf dem Kaßberg sowie im Speziallager Nr. 4 in Bautzen, erfolgte sein Abtransport nach Sibirien.

Bis zu seiner Rückkehr am 28. Mai 1952 durchlief er zehn verschiedene Lager in Sibirien, ohne einen gerichtlichen Prozess.

Nach seiner Freilassung arbeitete Wolfgang Looß im VEB Werkzeugmaschinen Modul.Er war Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender der Chemnitzer Wohngenossenschaft „Einheit“.

Von 1992 an engagierte sich Wolfgang Looß in der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e. V. (VOS). Im Jahr 2000 wurde sein Antrag auf Rehabilitierung abgelehnt.

Wolfgang Looß hat sich sehr für den Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e. V. eingesetzt. Sein Engagement war unermüdlich.

Zur Museumsnacht 2017 durften wir mit freundlicher Unterstützung seiner Familie,
den Koffer ausstellen, den Wolfgang Looß auf seinem Weg durch die sibirischen Lager
bei sich hatte. Eine cremefarbene Rose und eine brennende Kerze symbolisierten
das Gedenken an ihn.
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