Mitgliederversammlung und Vorstandswahl

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Der Verein Lern-und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis hat in einer Mitgliederversammlung am Montag den 14.3.2016 seinen Vorstand turnusgemäß neu gewählt. Als Vorsitzender wurde der Chemnitzer Rechtsanwalt Jürgen Renz bestätigt, seine bisherigen Stellvertreter Frank Heinrich (Bundestagsabgeordneter, CDU), Sophie Augustin, Ronald Langhoff und Schatzmeister Ulf Bode scheiden aus. Neu als Stellvertreter gewählt wurde Gründungsmitglied und Landtagsabgeordneter (GRÜNE) Volkmar Zschocke sowie sein Landtagskollege Alexander Dierks (CDU), der künftig als Schatzmeister fungiert. Mit Steffi Lehmann kommt eine junge Wissenschaftlerin in den Vorstand, die sich bereits in der Vereinigung der Opfer des Stalinismus engagiert. Hanka Kliese (Landtagsabgeordnete, SPD) wurde in ihrem Amt als stellvertretende Vorsitzende bestätigt. Erstmalig konnte der Verein auch einen Zeitzeugen für die Vorstandsarbeit gewinnen und freut sich über die Zusammenarbeit mit Christian Bürger, der als Sprecher der Botschaftsflüchtlinge in Prag u.a. durch den Film „Zug in die Freiheit“ bekannt wurde und selbst auf dem Kaßberg wegen versuchter Republikflucht inhaftiert war. Bürger ist bisher vor allem im Menschenrechtszentrum Cottbus engagiert und beteiligt sich in Chemnitz aktiv an Zeitzeugenführungen.

Für die neue Amtszeit plant der Vereinsvorstand eine Vertiefung der Zusammenarbeit mit den Studierenden der TU Chemnitz, die im Vorjahr die „Tage des offenen Tores“ gestalteten. Hier ist ein Filmprojekt in Arbeit, welches Zeitzeugenaussagen für die Nachwelt festhalten will. Einen Denkanstoß dazu gab auch der Tod des betagten Zeitzeugen Wolfgang Looß im vergangenen Jahr.

Zudem freut sich der Verein auf den Beginn der Bauarbeiten zum Gedenkort an der Außenmauer, die im Frühjahr beginnen sollen.

Für etwas Verwirrung sorgte die Berichterstattung über die Aktivitäten des Vereins zur Museumsnacht. Hier beschloss die Vollversammlung mit einigen Zeitzeugen einstimmig, in diesem Jahr keine Teilnahme – weder im großen noch im kleinen Stil – vorzubereiten und abzusichern. Hintergrund sind die enormen personellen Anstrengungen, die dafür notwendig sind. Damit soll auch ein Signal gesendet werden, dass eine institutionelle Förderung mittelfristig das Ehrenamt unterstützen soll. Der Verein ist nach wie vor bestrebt, eine Gedenkstätte zu errichten. Dies bleibt das zentrale Ziel seiner Arbeit.
Eine Teilnahme an der Museumsnacht im Folgejahr möchten Mitglieder und Vorstand gern ermöglichen und erhoffen sich breite Unterstützung.

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