„Ich war selbst politischer Häftling im Kaßberg-Gefängnis und möchte mitarbeiten.“

Bezug zum Kaßberg-Gefängnis:
Peter-Friedrich Kunzmann wurde im Dezember 1977 zu einer Freiheitsstrafe wegen Flucht und Vorbereitung nach §213 Strafgesetzbuch der DDR verurteilt.
Seine Haftstrafe verbüßte er in der Strafvollzugseinrichtung in der Reichenhainer Straße (Karl-Marx-Stadt), bis er im Dezember 1978 in den B-Block des Kaßberg-Gefängnisses verlegt wurde. Noch im gleichen Monat wurde er aus der Staatsbürgerschaft der DDR entlassen und in das Notaufnahmelager Gießen gebracht.

Entlassungsschein vom 12.12.1978

Kurzbiografie:

Peter-Friedrich Kunzmann wurde am 20. August 1955 in Dresden geboren. In seinem fünften Lebensjahr wurde er von einem systemtreuen Lehrer und seiner Lebenspartnerin zwangsadoptiert. Nach der 8. Klasse absolvierte Peter-Friedrich Kunzmann eine Berufsausbildung bei dem VEB Kombinat Robotron in Radeberg zum Feinblechner und erhielt den Teilabschluss der 10. Klasse. Nach seiner unehrenhaften Entlassung der NVA sah Peter-Friedrich Kunzmann in der DDR keine Zukunft und plante seine Flucht. Das Ministerium für Staatssicherheit wurde auf Herrn Kunzmann durch den Verrat einer Bekannten aufmerksam. Aufgrund dieses Verrates wurde er im Oktober 1977 in deren Berliner Wohnung verhaftet. Nach der Untersuchungshaft in Berlin und Dresden wurde er vom Kreisgericht Bischofswerda zu 1 Jahr und 3 Monaten Freiheitsentzug verurteilt. Daraufhin wurde Peter-Friedrich Kunzmann von seinem Vater verstoßen. Die Enttäuschung äußerte sich u. a. darin, dass er der Öffentlichkeit mitteilte, dass er keinen Sohn mehr hat.

Das Urteil vom 22.12.1977

Den Großteil seiner Haftstrafe verbüßte Peter-Friedrich Kunzmann in der Strafvollzugseinrichtung Reichenhainer Straße. Im Dezember 1978 erfolgte sein Freikauf durch die BRD. Heute lebt Peter- Friedrich Kunzmann in Düsseldorf.

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