Ukrainische Flüchtlinge in Chemnitz haben gestern unseren entstehenden Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis besucht. Nach der Begrüßung durch unseren Vorsitzenden Jürgen Renz informierten sich die 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einer Führung mit unserem wissenschaftlichen Mitarbeiter Robert Schröpfer über die doppelte Diktaturgeschichte des einstigen politischen Haftorts und die Gedenkstättenkonzeption. Ein Schwerpunkt lag auf den Schicksalen von inhaftierten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern während des Zweiten Weltkriegs, die aus der damaligen Sowjetunion, auch der Ukraine, und anderen Ländern verschleppt und aufgrund angeblicher oder tatsächlicher Widerstandshandlungen und häufig Bagatellen im nationalsozialistischen Untersuchungs- und Strafgefängnis eingesperrt waren. Besonderes Interesse galt auch der NKWD-Zeit und dem Häftlingsfreikauf aus der DDR, der aufseiten des ostdeutschen Regimes über den Kaßberg im damaligen Karl-Marx-Stadt abgewickelt wurde.
Unser Foto zeigt unseren Vorsitzenden Jürgen Renz (hinten 2.v.l.) und die Beteiligten bei der Begrüßung der Besucherinnen und Besucher am Gedenkort an der Außenmauer des ehemaligen Gefängnisses.
Wir danken Ella Shvemmer, Prof. Dr. Vladimir Shikhman und Peter Strauß für die Organisation und fürs ausdauernde Dolmetschen sowie dem Historiker Christian Lieberwirth für die Beratung!