Ein weiteres Angebot aus unserem Bildungsprogramm hat in dieser Woche zum ersten Mal stattgefunden. 23 Schülerinnen und Schüler der elften Klasse des Beruflichen Schulzentrums für Technik II Chemnitz setzten sich in unserem Quellen-Workshop „,Es geht uns besser als vielen da draußen‘ – Das Kaßberg-Gefängnis im Spiegel nationalsozialistischer Propaganda“ mit dem Kaßberg-Gefängnis in der Zeit des Nationalsozialismus auseinander. Nach einer Überblicksführung mit unserer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Kristina Hahn ging es in Gruppenarbeit in die Analyse von damaligen Zeitungstexten. Anschließend glichen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Ergebnisse mit Informationen ab, die sie bei einem selbstständigen Rundgang durch den Ausstellungsbereich gesammelt hatten, diskutierten Widersprüche und hinterfragten die Authentizität der zeitgenössischen Berichterstattung.
Während der NS-Diktatur waren im Kaßberg-Gefängnis neben Kriminellen zahlreiche politische Häftlinge inhaftiert. Bereits im Zuge der ersten Repressionswelle wurden im März 1933 angesehene jüdische Bürger und führende Mitglieder von KPD und SPD ohne gerichtliches Urteil in Haft genommen („Schutzhaft“). Im April 1933 berichteten die Chemnitzer Tageszeitungen in übertrieben positivem Tonfall von den Haftbedingungen sogenannter „Schutzhäftlinge“ auf dem Kaßberg. Ein weiterer Quellentext stammte aus dem Jahr 1934.
Unsere Fotos zeigen die Schülerinnen und Schüler während der Überblicksführung mit unserer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Kristina Hahn.
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Wir danken Frau Wachs vom BSZ für Technik II Chemnitz für die freundliche Zusammenarbeit sowie unserem Vereinsmitglied und Historiker Christian Lieberwirth für seine Mitwirkung bei der Workshop-Konzeption.