Bildungsprogramm: Workshop zu frühem NS-Terror in Chemnitz

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Ein weiteres Angebot aus unserem Bildungsprogramm hat heute Vormittag zum ersten Mal stattgefunden. 22 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 der Oberschule Chemnitz-Schönau/Siegmar setzten sich in dem Workshop „Politische Verfolgung und früher Terror“ mit dem Kaßberg-Gefängnis in der Zeit des Nationalsozialismus und der sogenannten „Chemnitzer Osterwäsche“ vom März 1933 auseinander. In den ersten Wochen und Monaten der nationalsozialistischen Diktatur richtete sich der Terror vor allem gegen politische Gegner sowie Jüdinnen und Juden. Bei der „Osterwäsche“ wurden politische Haftinsassen wie der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Bernhard Kuhnt vom SA-Marinesturm Chemnitz auf demütigende Weise durch die Innenstadt getrieben und gezwungen, Plakate und Schriftzüge der Reichstagswahl vom 5. März 1933 zu entfernen. Später verbreiteten die Nationalsozialisten auf Postkarten Fotos davon.

In unserem Workshop vollzogen die Schülerinnen und Schüler anhand eines historischen Stadtplans den Verlauf der „Abwaschaktion“ nach. Außerdem beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Biografien von Verfolgten und hielten die Ergebnisse auf Arbeitsblättern fest. Zuvor hatten sie sich in einer Führung mit unserer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Kristina Hahn einen Überblick zur Geschichte des Kaßberg-Gefängnisses in der NS-Zeit und über den entsprechenden Ausstellungsbereich im dritten Obergeschoss verschafft.

Unsere Fotos zeigen Details aus den biografischen Ausstellungsbereichen über Bernhard Kuhnt und über Heinrich Wesche im dritten Obergeschoss.

Eine Übersicht unserer Bildungsangebote finden Sie hier.

Wir danken Herrn Schott von der Oberschule Schönau/Siegmar für die freundliche Zusammenarbeit und unserem Vereinsmitglied, dem Historiker Christian Lieberwirth, für seine Mitwirkung bei der Workshop-Konzeption.

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