Fotoausstellung eröffnet: Ukrainische Kriegs- und Fluchtschicksale im Lernort

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Mit einem Podiumsgespräch ist gestern Abend die Fotoausstellung „Ukrainische Flüchtlinge: Zwei Adressen – ein Schicksal“ der Fotofreunde Chemnitz in unserem Lernort im früheren Hafttrakt B eröffnet worden. Bis 26. Mai sind dreißig dokumentarische Fotos aus den ersten Kriegstagen nach Beginn der russischen Vollinvasion und Bilder von der Ankunft in Deutschland zu sehen. Zur Eröffnung kamen Ukrainerinnen und Ukrainer in einem Film von Andrii Mahomedov und anschließend auf dem Podium, moderiert von Vladimir Shikhman und gedolmetscht von Peter Strauß, mit Kriegserlebnissen und Fluchterfahrungen zu Wort, darunter eine Frau und Mutter, deren Ehemann bei der russischen Invasion der Krim im Jahr 2014 getötet worden war und die 2022 erneut zur Flucht gezwungen wurde. Ein anderer Teilnehmer war kurz nach Beginn des umfassenden Angriffs von Kyjiw aus unter großen Schwierigkeiten ins von russischen Truppen umstellte und beschossene Mariupol zurückgekehrt, um seine Eltern von dort herauszuholen, und in die Gewalt der russischen Besatzer geraten. Er berichtete von Misshandlungen und menschenunwürdigen Bedingungen in einem sogenannten Filtrationszentrum und in einem verfallenen Gefängnisbau aus Sowjetzeiten, der zum Internierungslager umfunktioniert worden war.

Zuvor hatte unsere wissenschaftliche Leiterin Dr. Steffi Lehmann in ihrer Begrüßung die Bezüge unseres Ortes zum Geschehen in der Ukraine herausgearbeitet, die über die Begriffe Freiheit und Unfreiheit sowie die Vergangenheit als politischer Haftort verbunden seien. „Orte, an denen die Freiheit und die Würde des Menschen thematisiert werden, wie hier in unserer Gedenkstätte, werden für den gesellschaftlichen Zusammenhalt umso wichtiger, solange es Menschenrechtsverletzungen und antidemokratische Bestrebungen auf der Welt gibt.“

Unsere Fotos zeigen oben unsere Gäste im Podiumsgespräch, außerdem unten verschiedene Eindrücke vom Abend und aus der Ausstellung.

Wir danken allen Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmern, den ukrainischen Sängerinnen, Prof. Dr. Vladimir Shikhman für die Moderation, Peter Strauß fürs ausdauernde Dolmetschen, Ella Shvemmer für den Textvortrag und allen anderen Mitwirkenden sowie den Fotofreunden Chemnitz und Vladimir Shvemmer für die freundliche Zusammenarbeit.

Weitere Informationen über die Ausstellung und Veranstaltungen unseres Ukraine-Schwerpunkts finden Sie hier.

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