Im Andenken an Alexei Navalny haben russische und weitere Chemnitzerinnen und Chemnitzer in den vergangenen Tagen Kerzen, Blumen und Porträts des in politischer Haft ums Leben gekommenen russischen Oppositionellen und Anti-Korruptionsaktivisten am Gedenkort an der früheren Außenmauer niedergelegt. Wir ermöglichen diese Form der Erinnerung an seinen Kampf um Freiheit und Demokratie in einem autoritären Regime. Unser Verein und unser Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis wollen die Idee der Menschenrechte, der Rechtsstaatlichkeit und der Demokratie schützen und fördern. Der Gedenkort hat einen geschichtlichen Bezug zum späteren Geheimdienst KGB und dessen Methoden der Verfolgung politischer Gegner.
Das Kaßberg-Gefängnis war in der Zeit der Sowjetischen Besatzungszone politischer Haftort der damaligen sowjetischen Geheimpolizei NKWD, aus der der spätere KGB und heutige FSB hervorgingen. Vom Kaßberg aus wurden politische Gefangene in sowjetische Speziallager in Ostdeutschland und in das Gulag-Lagersystem in der Sowjetunion deportiert. Alexei Navalny war nach seiner Erholung von einem Giftanschlag im Januar 2021 aus Deutschland nach Russland zurückgekehrt und vom russischen Regime unter fadenscheinigen Anschuldigungen zu mehreren mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Letzter Haftort war die Strafkolonie Nr. 3 „Polarwolf“ in Charp in Westsibirien nördlich des Polarkreises. Dort war Navalny Berichten zufolge Isolation und weiteren inhumanen Haftbedingungen ausgesetzt. Er starb am 15. oder 16. Februar 2024 unter ungeklärten Umständen.
Unser Foto von heute Mittag zeigt den Gedenkstein für die inhaftierten Verfolgten des kommunistischen Regimes an der früheren Außenmauer des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses mit Blumen für Alexei Navalny.
