Segenswünsche für den neuen Lernort

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Mit einem Moment der Besinnung hat am Morgen der Eröffnungstag unseres neuen Lernorts im früheren Hafttrakt B begonnen. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, deren Haftschicksale in der neu geschaffenen Dauerausstellung erzählt werden, sowie Angehörige von einstigen Haftinsassinnen und Haftinsassen des nationalsozialistischen Straf- und Untersuchungsgefängnisses beteten in einer multireligiösen Segenswortrunde mit Landesrabbiner Zsolt Balla, dem evangelisch-lutherischen Superintendenten Frank Manneschmidt und dem Propst der Chemnitzer römisch-katholischen Gemeinde, Benno Schäffel. Sie erinnerten an das Leid und das Unrecht, das Menschen an diesem Ort angetan wurde, und baten um Segen für den neuen Lernort für Demokratie und die Menschen, die ihm verbunden sind. Gemeinsam wurde in deutscher Sprache Psalm 126 gesprochen. „Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird …“ Rabbiner Zsolt Balla sang Psalm 23 auf Hebräisch. „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“

Für viele Zeitzeuginnen und Zeitzeugen war ihr Glaube eine wichtige Stütze in der schwierigen Situation der Haft. Vielfach war er auch ein Grund, sich in Konflikt mit dem jeweiligen Regime zu begeben, wie unser Vorsitzender Jürgen Renz zur Begrüßung sagte.

Unser Foto zeigt Propst Benno Schäffel, Superintenden Frank Manneschmidt und Landesrabbiner Zsolt Balla gemeinsam mit den Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, Angehörigen und Vorstandsmitgliedern unseres Vereins. Auch die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, Dr. Ruth Röcher, nahm an der Segenswortrunde teil. Am Vormittag folgen ein Rundgang durch die Dauerausstellung für beteiligten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und ein Presse-Vorabrundgang, am Nachmittag die offizielle Eröffnung mit geladenen Gästen und morgen sowie am Sonntag unser Eröffnungswochenende für Besucherinnen und Besucher.

Wir danken Landesrabbiner Zsolt Balla, Superintendent Frank Manneschmidt und Propst Benno Schäffel für die Gestaltung der multireligiösen Segenswortrunde.

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