Gäste aus der Tschechischen Republik haben gestern Nachmittag unseren Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis besucht. Die Besucherinnen und Besucher sind als Leiterinnen und Leiter von Einrichtungen des Strafvollzugs und des staatlichen Bewährungsservice im Nachbarland tätig sowie als Mitarbeitende des Vereins Rubikon Centrum Prag, der sich um die Resozialisierung von Strafgefangenen bemüht. Gegenwärtig besichtigen sie im Rahmen einer Exkursion auf Einladung des Seehaus e.V. Leipzig verschiedene Resozialisierungsprojekte und kleine Hafthäuser in Sachsen. Auch Orte der Aufarbeitung historischen Unrechts wie die Gedenkstätte Bautzner Straße in Dresden und unser Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis stehen auf dem Programm.
In Chemnitz informierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, begleitet von Mitarbeitenden des Zentrums für kriminologische Forschung Sachsen e.V. Chemnitz, in einer Führung mit unserer wissenschaftlichen Leiterin Dr. Steffi Lehmann über die doppelte Diktaturgeschichte des einstigen politischen Haftorts, den Häftlingsfreikauf aus der DDR und die Gedenkstättenkonzeption. Besonderes Interesse galt dem Entstehen und den Umständen des Häftlingsfreikaufs, den das ostdeutsche Regime ab 1966/67 zentral über den Hafttrakt B der damaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt Karl-Marx-Stadt abwickelte.
Unser Foto zeigt unsere Gäste im Gespräch mit unserer wissenschaftlichen Leiterin Dr. Steffi Lehmann.
Wir danken Ulrich Weinhold vom Seehaus e.V. Leipzig, Dr. Aaron Bielejewski vom Zentrum für kriminologische Forschung Sachsen e.V. Chemnitz und Dolmetscherin Jitka Jannesová für die freundliche Zusammenarbeit.