Zeitzeuge mit Sohn und Enkel zu Gast

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Zeitzeugenbesuch aus Hessen hatte am Wochenende unser Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis. Joachim Lampert war mit seinem Sohn René Lampert und seinem Enkel Lucas Lampert nach Chemnitz gekommen, um beiden seinen letzten Haftort in der DDR zu zeigen und unseren neuen Lernort im früheren Hafttrakt B zu besichtigen. Joachim Lampert, geboren 1950 in Uhlstädt (Thüringen), und seine Familie hatten 1980 einen Ausreiseantrag aus der DDR gestellt. Um dem Ansinnen Nachdruck zu verleihen, nahm der Familienvater an Schweigedemonstrationen im benachbarten Rudolstadt teil. Im Januar 1984 wurde er verhaftet und im Volkspolizeikreisamt Rudolstadt, kurz darauf in der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Gera inhaftiert. Im März 1984 wurde Joachim Lampert wegen „provokativ-demonstrativer Handlungen gegenüber den Staatsorganen der DDR“ zu neun Monaten Gefängnis verurteilt und in den Strafvollzug nach Naumburg gebracht. Im August 1984 wurde er im Rahmen des Häftlingsfreikaufs über das Kaßberg-Gefängnis in die Bundesrepublik entlassen. Seine Frau, die nicht verhaftet worden war, und beide Söhne kamen einen Monat später in den Westen nach.

Das Ehepaar mit seinen Kindern ging nach Hessen und ließ sich dort nieder. Einer der beiden Söhne, René Lampert, kehrte später nach Thüringen zurück und lebt dort mit seiner Familie.

Unser Foto zeigt René, Joachim und Lucas Lampert (v.l.) im Eingangsbereich unseres neuen Lernorts im früheren Hafttrakt B in Chemnitz.

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