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Kaßberg-Gefängnis

Lern- und Gedenkort

Zeitzeuge zu Gast

Zeitzeuge zu Gast

8. September 2023

Besuch aus Baden-Württemberg hatte heute unser Gedenkort an der Außenmauer des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses. Zeitzeuge Hermann Reisch legte auf der Fahrt nach Bautzen einen Zwischenstopp in Chemnitz ein, um sich über unseren entstehenden Lern- und Gedenkort zu informieren. Der damals 28 Jahre alte Taxifahrer aus Westdeutschland hatte 1979, wie er berichtete, Stammkunden zu einer Familienfeier nach Karl-Marx-Stadt gefahren. Dabei wurde er Ziel eines Anwerbeversuchs der Staatssicherheit. Ein angeblicher Aktivist der Friedensbewegung wollte sich mit ihm über die US-Soldaten in Ulm unterhalten. Zurück in der Bundesrepublik verständigte Hermann Reisch, der misstrauisch geworden war, die Behörden. Der Verfassungsschutz bewegte ihn dazu, ein weiteres Treffen wahrzunehmen und eine Tätigkeit als Doppelspion zu beginnen.

Hermann Reisch lieferte mit Wissen der bundesdeutschen Behörden, so fasst er zusammen, Informationen über Standorte amerikanischer Pershing-I-Raketen an die DDR. Gleichzeitig versorgte er den westdeutschen Verfassungsschutz mit Beobachtungen über Personen und Strukturen der DDR-Staatssicherheit. Im Juni 1984 nahm ihn die Stasi bei einem Treffen in Gera fest und brachte ihn nach Berlin-Hohenschönhausen. Dort wurde er acht Monate lang in Isolation gehalten. Ein Militärgericht verurteilte den Familienvater wegen Spionage zu zwölf Jahren Freiheitsentzug. Im Westen, so Reisch, hätte er für Vergleichbares vermutlich eine Bewährungsstrafe erhalten. Zum Strafvollzug wurde der Bundesbürger nach Bautzen II verlegt. Ende 1987 kam er ins Kaßberg-Gefängnis, bevor er mit zwei weiteren Gefangenen am 17. Dezember 1987 am Grenzübergang Wartha/Herleshausen ausgetauscht wurde. Es war der letzte Austausch von Spionen zwischen Bundesrepublik und DDR.

Heute engagiert sich Hermann Reisch als Zeitzeuge in der Gedenkstätte Bautzen. Ein Video der Stiftung Sächsische Gedenkstätten mit ihm finden Sie, wenn Sie hier klicken.

Unser Foto zeigt Hermann Reisch am Gedenkort an der Außenmauer des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses.

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