Kolleginnen- und Kollegenbesuch vom Menschenrechtszentrum Cottbus hatte heute unser Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis. Die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats für den NS-Ausstellungsteil der dortigen Gedenkstätte Dr. Sabine Kuder, Regine Meldt und Martina Staats, außerdem Geschäftsführerin Heide Schinowsky, Kurator Dr. Michael Schäbitz, der wissenschaftliche Mitarbeiter und Kurator Dr. Steffen Alisch sowie Iris Johanna Bauer, Protokollantin des Beirats, waren nach Chemnitz gekommen, um unseren neu eröffneten Lernort und unsere ebenfalls neu entstandene Dauerausstellung zu sehen. Nach der Begrüßung durch unsere wissenschaftliche Leiterin Dr. Steffi Lehmann informierte unser kuratorischer Leiter Peter Wellach über die doppelte Diktaturgeschichte des einstigen politischen Haftorts, den Häftlingsfreikauf aus der DDR und die Gedenkstättenkonzeption. Vonseiten unseres Vereins waren außerdem unser Verwaltungsleiter Ingolf Notzke und unser wissenschaftlicher Mitarbeiter Robert Schröpfer dabei.
Der Schwerpunkt der Führung und des anschließenden Gesprächs lag auf unserem Ausstellungsbereich über die Zeit des nationalsozialistischen Untersuchungs- und Strafgefängnisses im dritten Obergeschoss. Das Menschenrechtszentrum Cottbus überarbeitet gegenwärtig den Ausstellungsteil über die NS-Zeit in seiner Daueraustellung. Die Neueröffnung ist für den Sommer geplant. Das dortige Gefängnis war in der Zeit des Nationalsozialismus zunächst als Jugendgefängnis, vorübergehend als Männer-, dann Frauengefängnis beziehungsweise Frauenzuchthaus betrieben worden. In der kommunistischen Zeit war das (Männer-)Zuchthaus Cottbus ein wichtiger Haftort für politische Gefangene aus der gesamten DDR. Cottbus als Strafvollzugseinrichtung und das Kaßberg-Gefängnis als Stasi-Untersuchungshaftanstalt im damaligen Karl-Marx-Stadt sowie zentraler Abwicklungsort des Häftlingsfreikaufs sind durch zahlreiche Haftschicksale miteinander verbunden.
Unsere Fotos, aufgenommen von Robert Schröpfer, zeigen oben unsere Gäste Heide Schinowsky, Iris Johanna Bauer, Dr. Steffen Alisch, Dr. Sabine Kuder und Regine Meldt sowie unseren Projektleiter Peter Wellach (v.l.) am Tastmodell am Gedenkort an der Außenmauer des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses, außerdem unten Dr. Michael Schäbitz und Iris Johanna Bauer im Ausstellungsbereich über den Häftlingsfreikauf, Dr. Sabine Kuder (l.) und Dr. Steffi Lehmann im Gespräch, Martina Staats und Dr. Michael Schäbitz im Ausstellungsbereich mit Hintergründen und Zusammenhängen zur NS-Zeit sowie Heide Schinowsky und Peter Wellach im biografischen Ausstellungsbereich über Walter Janka im dritten Obergeschoss.
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Wir bedanken uns für den freundlichen Besuch und den anregenden Austausch!