Chemnitzer Museumsnacht: Sieben Stunden Programm und viele Gäste

Rund 1.050 Gäste haben gestern Abend im Rahmen der Chemnitzer Museumsnacht unseren Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis besucht. „Wir freuen uns über das große Interesse an unserem Ort und unseren Themen“, erklärte unser Vereinsvorsitzender Jürgen Renz. „Es war die erste Museumsnacht nach unserer Umbaupause. Wir haben uns zum ersten Mal mit unserem neuen Lernort und unserer ebenfalls neu entstandenen Dauerausstellung beteiligt.“

Von 18 bis 1 Uhr gab es insgesamt sieben Stunden Programm mit Führungen durch unseren neuen Lernort im früheren Hafttrakt B und zahlreichen Zeitzeugengesprächen, unter anderem mit Michael Schlosser. Der „Dresdner Ikarus“ zeigte im Außenbereich unseres Lernorts den Nachbau eines Flugzeugs, das er für seine beabsichtigte Flucht aus der DDR entwickelt hatte. Auch eine Führung in deutscher Gebärdensprache wurde angeboten.

Außerdem waren die Fotoausstellung „Ukrainische Flüchtlinge: Zwei Adressen – ein Schicksal“ der Fotofreunde Chemnitz und ein Film mit dem gleichen Titel über Kriegserlebnisse und Fluchterfahrungen von Ukrainerinnen und Ukrainern zu sehen. Menschen, deren Geschichte die Bilder erzählen, kamen mit unseren Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch. In Kooperation mit der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e.V. waren in der sogenannten Rotunde, dem Mittelbau des ehemaligen Gefängniskomplexes, Kompositionen für Piano und Live-Elektronik des jungen ukrainischen Musikers Yaroslav Molochnyk zu erleben.

Mit Infoständen waren die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie der Verband der Verfolgten des Naziregimes, ihrer Hinterbliebenen und Freunde (VVN) Chemnitz vertreten. Bis 21 Uhr gab es Mal- und Bastelangebote für Kinder. Auch die Diakonie war vor Ort. Im Außenbereich war Curry & Co. Chemnitz mit einem Imbisswagen dabei.

Unsere Bilder, fotografiert von Robert Schröpfer, zeigen oben unseren Zeitzeugen Andreas Fischer und unsere wissenschaftliche Leiterin Dr. Steffi Lehmann im Gespräch mit Besucherinnen und Besuchern, unten unseren Verwaltungsleiter Ingolf Notzke und unsere Freiwillige Gesine Schröter am Einlass, die Musiker Yaroslav Molochnyk (l.) und Albrecht Vaatz beim Konzert in der Rotunde, unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Kristina Hahn, unseren Historiker Christian Lieberwirth und unseren Zeitzeugen Rolf Kiesel (l.) bei Führungen und im Gespräch, eine Protagonistin der Fotausstellung „Ukrainische Flüchtlinge: Zwei Adressen – ein Schicksal“ im Gespräch mit Besucherinnen, die stellvertretende Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Dr. Teresa Tammer, und unsere Zeitzeugin Petra Weise in Gesprächen am Infostand sowie unseren Zeitzeugen Volker Preißler bei einer Führung, außerdem die Warteschlange am Hafttrakt sowie am späten Abend Besucherinnen und Besucher bei unserem Zeitzeugen Michael Schlosser und seinem Flugzeug vor dem früheren Hafttrakt B.

Weitere Fotos vom Abend finden Sie hier.

Wir danken ganz herzlich allen Mitwirkenden und Ehrenamtlichen, allen Partnerinnen und Partnern unseres Vereins und besonders unseren Zeitzeuginnen und Zeitzeugen!

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