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Kaßberg-Gefängnis

Lern- und Gedenkort

Besuch aus Berlin

Besuch aus Berlin

28. April 2022

Besuch aus Berlin hatte gestern Nachmittag unser Gedenkort an der Außenmauer des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses. Martin Kaule, Matthias Hohn und Sebastian Hohn vom Verein „Orte der Geschichte“ informierten sich über die Pläne für unseren künftigen Lern- und Gedenkort und den aktuellen Stand auf der Baustelle. Der Verein „Orte der Geschichte“ gibt im Ch. Links Verlag die gleichnamige Reihe im A6-Format heraus. Im Band „Relikte der Staatssicherheit“ und im historischen Reiseführer „Sachsen 1945–1989“, zuletzt erschienen 2019 bzw. 2015, ist das ehemalige Kaßberg-Gefängnis mit einem Eintrag vertreten.

Unser Foto zeigt Martin Kaule, Matthias Hohn und Sebastian Hohn (v. l.) am Gedenkort.

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Fünf Jahre Gedenkort

Fünf Jahre Gedenkort

24. April 2022

Heute vor fünf Jahren haben wir unseren Gedenkort an der Außenmauer des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses in der Kaßbergstraße eingeweiht. „Die Eröffnung war ein wichtiger Meilenstein in der Arbeit unseres Vereins“, erklärt zu diesem Anlass unser Vorsitzender Jürgen Renz. „Mit ihm wurde ein sichtbares Zeichen der Erinnerung an die Geschichte der früheren Haftanstalt geschaffen und an all jene, denen dort unter verschiedenen Vorzeichen schweres Unrecht widerfahren ist. Gleichzeitig war er für uns ein Ansporn, dass es bei dem Gedenkort allein nicht bleiben dürfe, sondern wir uns weiter für die Errichtung einer Gedenkstätte in einem Teil des früheren Gefängnisses einsetzen müssen. Wir bedanken uns bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern damals und heute.“

Seit vergangenem November wird nun mit Förderung von Bund, Freistaat Sachsen und Stadt Chemnitz am künftigen Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis mit Dauerausstellung im früheren Hafttrakt B gebaut. Der Gedenkort an der Außenmauer soll nach der Fertigstellung als Eingangsbereich für Besucherinnen und Besucher sowie als Beginn des Außenrundgangs über das frühere Gefängnis-Areal fungieren. Der Gedenkort umfasst neben Ausstellungstafeln unter anderem eine Gedenkinschrift für die Opfer der NS-Diktatur und einen Gedenkstein für die Verfolgten des kommunistischen Regimes.

Unsere Fotos zeigen den Gedenkort aktuell, außerdem Szenen von der Eröffnung im April 2017, fotografiert von Chris Seidel, unter anderem mit unseren Vorstandsmitgliedern Volkmar Zschocke MdL, Hanka Kliese MdL und Alexander Dierks MdL, unserem Zeitzeugen und langjährigen Mitglied Chris Bürger, unserer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Dr. Steffi Lehmann sowie unserem Vereinsvorsitzenden Jürgen Renz.

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Zeitzeuge im Gespräch

Zeitzeuge im Gespräch

14. April 2022

Wie waren die Wärter? Konnten Sie einfach weitermachen nach der Haft? Warum sind Sie nicht über die Ostsee geflüchtet? Auf Fragen wie diese ging Hartmut Leimcke am Dienstagvormittag beim Gespräch mit Schülerinnen und Schülern der Parzivalschule Chemnitz, Teilbereich für Erziehungshilfe und Lernförderung der Waldorfschule, ein. Der Zeitzeuge berichtete den Achtklässlern von seiner missglückten Flucht aus der DDR mit zwei Bekannten im April 1970. Die drei Jugendlichen wollten über die Tschechoslowakei in die Bundesrepublik gelangen, wandten sich aber im tschechischen Grenzort Vejprty (Weipert) an die falsche Person. Der für die drei Berufsschüler vertrauenswürdig aussehende Mann, den sie nach dem Weg fragten, führte diese nämlich umgehend zum nächsten Posten.

Mit 17 Jahren kam Hartmut Leimcke in die Untersuchungshaft auf den Kaßberg und später in die Jugendstrafanstalt Ichtershausen. Er wurde wegen „ungesetzlichem Grenzübertritt in schwerem Fall“ zu 14 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt und kam im Januar 1971 vorzeitig auf Bewährung frei. „Ich bin nicht verbittert, ich brauchte die Zeit für mich und festigte meinen Glauben dadurch“, sagt Hartmut Leimcke rückblickend.

Für die Schülerinnen und Schüler war es besonders spannend, mit Hartmut Leimcke nicht nur einen Zeitzeugen, sondern auch einen echten bildenden Künstler zu treffen. Gemeinsam sahen sie sich Werke von ihm an und setzten ihre Gedanken zu seiner Fluchtgeschichte künstlerisch um. Unsere Fotos zeigen Hartmut Leimcke (stehend) und den Klassenlehrer, Herrn Winter, sowie die beeindruckende Zeichnung von Schüler Thomas Kustov, die nach dem Gespräch mit Hartmut Leimcke im Klassenraum entstand.

Die Maßnahme wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes. Wir danken außerdem Herrn Winter von der Parzivalschule für die freundliche Einladung.

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Neues vom Bau

Neues vom Bau

12. April 2022

Auf der Baustelle des künftigen Lern- und Gedenkorts im früheren Hafttrakt B des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses gibt es weitere Fortschritte zu verzeichnen. So wurden die Wanddurchbrüche im Erdgeschoss des sogenannten Kopfbaus für die Cafeteria und Büroräume fertiggestellt, wie unser Architekt Marc Rennfleisch vom Büro Rennfleisch Architekten in Chemnitz berichtet. Auch die neue Bodenplatte im Erdgeschoss wurde gegossen. Alle Räume dort befinden sich jetzt auf einem einheitlichen Niveau. Außerdem erledigt die Firma Oberlichtenauer Baugesellschaft mbH zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Stand- und Tragfestigkeit des Gebäudes für den zu erwartenden Besucherverkehr. Unser Foto unten zeigt zum Beispiel Werkpolier Henning Lederer (links) und Baufacharbeiter Ingo Ebener von der Firma Oberlichtenauer bei der Armierung einer Zwischendecke im früheren Hafttrakt. In das Metallgeflecht wird anschließend eine 20 Zentimeter hohe Schicht Beton gegossen.

Auf den weiteren Fotos zu sehen sind Baufacharbeiter Frank Reißig beim Ausbessern sogenannter Fehlstellen mit Unterputz sowie Blicke unter anderem durch den Wanddurchbruch im sogenannten Kopfbau in Richtung Cafeteria und Seminarräume, in den neuen Eingangsbereich im Erdgeschoss mit neuer Bodenplatte, ins neue Erschließungstreppenhaus vom Erdgeschoss bis unters Dach, übers Dach des benachbarten C-Flügels sowie ein Detail der Grünfläche am Gedenkort an der Außenmauer des ehemaligen Gefängnisses.

Weitere Einträge unseres Baustellen-Tagebuchs finden Sie, wenn Sie hier klicken.

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Zeitzeugin berichtet

Zeitzeugin berichtet

7. April 2022

Vor einiger Zeit brachte die Zeitzeugin Elke Schlegel, im März 1984 in Jena als Ausreisewillige von der DDR-Staatssicherheit festgenommen und wegen „ungesetzlicher Verbindungsaufnahme“ in Gera, später zum Strafvollzug im Frauengefängnis Hoheneck eingesperrt, ihre Hafterinnerungen in Buchform heraus. Im Zeitzeugenbereich unserer Website dokumentieren wir ab heute das Kapitel über das Kaßberg-Gefängnis und ihre Freikaufhaft dort im September 1984.

„Ganz unten in der Haftanstalt im Eingang gab es einen Kreis. Er war mit Mosaik befliest. Von hier aus gelangte ich in ein Zimmer mit uniformierten Staatsdienern, die mir meinen Haftentlassungsschein aushändigten. Gleichzeitig wurde meine Strafe zur Bewährung ausgesetzt, und mir wurden zwei Jahre Transitverbot und fünf Jahre Einreiseverbot in die DDR ausgesprochen. Des Weiteren belehrte man mich über das Stillschweigen über die Haftbedingungen und drohte mir: ,Wenn eine Ampel auf Grün steht, heißt das nicht, dass man auch lebendig über die Straße kommt.‘ Dieser Satz hat gesessen.“

Das Kaßberg-Kapitel und weitere Informationen über das Erinnerungsbuch „5 Monate und 24 Tage. Frauenzuchthaus Hoheneck – eine Extremerfahrung“ von Elke Schlegel finden Sie, wenn Sie hier klicken. Das Porträtfoto zeigt Elke Schlegel und stammt von Sascha Ditscher, auf dem Familienfoto sind Elke Schlegel, ihr Sohn Leroy und ihr späterer Mann Thomas im Jahr 1982 zu sehen.

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Zeitzeugin im Interview

Zeitzeugin im Interview

31. März 2022

Parallel zu den Bauarbeiten im künftigen Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis laufen gegenwärtig die Vorbereitungen für die dort geplante Dauerausstellung. In der vergangenen Woche führte unser Partner beier+wellach projekte weitere Videointerviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen des Kaßberg-Gefängnisses, diesmal mit früheren politischen Gefangenen, die heute in Nordrhein-Westfalen leben, darunter Christine Storck. Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus anderen Regionen sollen folgen.

Christine Storck, geboren 1959 im Ostteil Berlins, wuchs in einem kirchlich geprägten Elternhaus auf und engagierte sich in der Jungen Gemeinde, wo sie ihren späteren Ehemann Matthias Storck kennenlernte. Gemeinsam setzten sich beide insbesondere gegen den Wehrkundeunterricht in den Schulen der DDR ein. Matthias Storck trat mit Liedern in der Art von Wolf Biermann und auch bei Bluesmessen des Ost-Berliner Pfarrers Rainer Eppelmann auf. Beide hegten keine Pläne, die DDR zu verlassen, sondern traten für Veränderungen im Land ein. Die Staatssicherheit lud das Paar durch einen Pfarrer, der als IM tätig war, zu einer geplanten Flucht per Schiff über Danzig ein, was beide aber ablehnten. Außerdem schob die Stasi ihnen heimlich entsprechende Fahrkarten unter. Im Oktober 1979 wurden beide verhaftet und in der Folge wegen „landesverräterischer Agententätigkeit und ungesetzlichem Grenzübertritt“ zu jeweils zwei Jahren und acht Monaten Freiheitsentzug verurteilt. Christine Storck war in Berlin in der MfS-Untersuchungshaftanstalt Pankow inhaftiert, anschließend im Strafvollzug des berüchtigten Frauengefängnisses Hoheneck, während Matthias Storck die Strafhaft in Cottbus verbringen musste. Im Dezember 1980 sahen sich beide im Bus Richtung Freiheit auf dem Hof des Kaßberg-Gefängnisses wieder.

Die Geschichten von Christine und Matthias Storck gehören zu den Zeitzeugen-Biografien, die in der Dauerausstellung des künftigen Lern- und Gedenkorts Kaßberg-Gefängnis erzählt werden sollen. Unser Foto, gemacht von Florian Manthey, zeigt Christine Storck beim Drehtermin in Bielefeld zusammen mit Interviewer Ingo Rudloff von Irrlicht-Film.

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