Förderverein Point Alpha besucht Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis

Besuch von der ehemaligen innerdeutschen Grenze hatte heute unser Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis. 27 Mitglieder des Fördervereins der Gedenkstätte Point Alpha in Geisa (Thüringen) und Rasdorf (Hessen) waren mit dem Gründungs- und Ehrenvorsitzenden Berthold Dücker, dem stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Berthold Jost und dem geschäftsführenden Vorstand der Stiftung Point Alpha, Benedikt Stock, nach Chemnitz gekommen, um unseren neuen Lernort im früheren Hafttrakt B und unsere ebenfalls neu entstandene Dauerausstellung zu sehen. Begleitet wurden unsere Besucherinnen und Besucher von unserem Vorstandsmitglied Michaela Bausch.

Nach der Begrüßung durch unsere wissenschaftliche Leiterin Dr. Steffi Lehmann standen eine Führung mit unserer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Kristina Hahn sowie ein Gespräch mit unserer Zeitzeugin Petra Weise auf dem Programm. Petra Weise hatte 1980 mit ihrer Familie die DDR verlassen wollen, um ihrer schwer erkrankten Tochter medizinische Hilfe zu ermöglichen, und berichtete von ihrem missglückten Fluchtversuch über Bulgarien, die anschließende Haft in Berlin-Pankow und Hoheneck sowie ihre Entlassung im Rahmen des Häftlingsfreikaufs über den Kaßberg in die Bundesrepublik im Juli 1981.

Zuvor hatten unsere Gäste gemeinsam mit Michaela Bausch das Grab des ehemaligen Direktors der Stiftung Point Alpha und Vorstandsmitglieds unseres Vereins Volker Bausch in Chemnitz besucht. Über die Person Volker Bausch, dem unser Gedenkstättenprojekt viel zu verdanken hat, und die Erinnerung an ihn sind unser Verein und Point Alpha eng miteinander verbunden. Point Alpha war in der Zeit des Kalten Kriegs einer von vier amerikanischen Beobachtungspunkten am Eisernen Vorhang in Hessen. Die heutige Gedenkstätte umfasst auf thüringischer Seite außerdem Anlagen des früheren DDR-Grenzregimes. Die Stiftung Point Alpha und die Gedenkstätte gehen wie unser Lern- und Gedenkort auf bürgerschaftliches Engagement für den Erhalt des jeweiligen historischen Ortes zurück.

Wir Deutschen, so betonte Point-Alpha-Gedenkstätten-Initiator Berthold Dücker in der Abschlussdiskussion, hatten in unserer Geschichte im 20. Jahrhundert zwei Diktaturen innerhalb nur weniger Jahrzehnte. „Und das ist unser Auftrag, Kaßberg und Point Alpha: Passt auf, dass das nicht wieder passiert! Darauf kommt es an.“

Unsere Bilder, fotografiert von Robert Schröpfer, zeigen oben unsere Gäste im Gruppenbild im Eingangsbereich unseres Lernorts im früheren Hafttrakt B, außerdem unten Berthold Dücker, Michaela Bausch, Dr. Steffi Lehmann und Benedikt Stock (v.l.) im Gespräch, unsere Zeitzeugin Petra Weise im Zeitzeugengespräch und mit Klaus Kompfe, früherer Abfertigungsleiter des bundesdeutschen Zolls an der innerdeutschen Grenze in Herleshausen, der sich an die Busse mit Freigekauften aus der DDR erinnerte. Außerdem trugen sich unsere Gäste – im Bild der geschäftsführende Vorstand Benedikt Stock – ins Gästebuch unseres Lern- und Gedenkorts ein. Das letzte Foto zeigt unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Kristina Hahn mit unseren Gästen bei der Führung im früheren Hafttrakt B.

Weitere Informationen zu Point Alpha finden Sie hier.

Wir danken für den freundlichen Besuch!

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