Am Montag feierte unsere Zeitzeugin Annemarie Krause 90. Geburtstag, am Tag darauf ihr Ehemann Karl-Heinz Krause. Im Namen des Vereins überbrachte unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Steffi Lehmann herzliche Glückwünsche an das Paar in Thum. Die Freie Presse erzählt beider bewegende Lebensgeschichten in einem großen Doppelporträt auf Seite 3 der Dienstagausgabe (kostenpflichtig). Einen Beitrag über Annemarie Krause auf der Zeitzeugen-Seite unseres Vereins finden Sie hier.
Annemarie Krause war Ende 1948 im Alter von 16 Jahren für drei Monate im Kaßberg-Gefängnis eingesperrt, bevor sie wegen „Versteckens eines Deserteurs der Roten Armee“ zu 25 Jahren Arbeitslager verurteilt wurde und nach Bautzen, später ins NKWD-Lager Sachsenhausen und ins Frauenzuchthaus Hoheneck gebracht wurde. Die Jugendliche hatte sich zuvor in einen sowjetischen Soldaten verliebt. Nachdem sie ein gemeinsames Kind zur Welt gebracht hatte und ihrem Geliebten die Entlassung aus der Armee verwehrt worden war, planten beide die Flucht, um zusammen im Westen unter besseren Bedingungen leben zu können. Erst Anfang 1954 wurde Annemarie Krause aus der Haft entlassen. Ihr aus dem heutigen Moldau stammender damaliger Freund Maksim war nach Sibirien verschleppt worden. Er heiratete später ebenso wie Annemarie Krause in der Heimat.
Unser Foto unten (entstanden unter 3-G-Bedingungen) zeigt Karl-Heinz und Annemarie Krause, Holker Thierfeld und Ariane Zabel vom Verband der Opfer des Stalinismus, unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Steffi Lehmann und Annemarie Krauses Tochter Verena Della Bella am Montag bei der Gratulation.