Eine Gruppe aus Hamburg und Umgebung war heute Vormittag an unserem Gedenkort an der Außenmauer des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses zu Gast. Die 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Bildungsreise des Bleicherhaus e.V. Bildung – Demokratie – Erleben trafen sich mit unserem Zeitzeugen Chris Bürger. In den Tagen zuvor hatten Ausflüge sie bereits nach Zwickau und Freiberg geführt. Auch Informationen rund um Vorhaben zum Chemnitzer Kulturhauptstadtjahr 2025 standen auf dem Programm.
Beim Zeitzeugengespräch, das nach dem Auftakt am Gedenkort im Umweltzentrum Chemnitz fortgesetzt wurde, interessierten die Besucherinnen und Besucher neben der Geschichte des Gefängnisses und dem Häftlingsfreikauf besonders die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit und die Lebensgeschichte unseres Zeitzeugen. Chris Bürger war im Februar 1986 wegen Fluchtvorbereitungen eingesperrt und zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Im Zuge der sogenannten Strauß-Amnestie wurde er im November 1987 in die DDR entlassen. Im Herbst 1989 konnte er sich über die Prager Botschaft der Bundesrepublik, wo er als Verbindungsmann zwischen Mitarbeitern und 5.300 Flüchtlingen fungierte, die Ausreise in den Westen erkämpfen.
Unser Foto zeigt Chris Bürger (Dritter von rechts) mit den Besucherinnen und Besuchern am Gedenkort.