Die Freie Presse Chemnitz bringt in ihrer heutigen Ausgabe einen großen Beitrag auf Seite 3 über unsere Zeitzeugin Veronika Bahr und ihren Kampf um Anerkennung ihrer Traumatiserung nicht nur durch die politische Haft, sondern auch durch die anschließende psychiatrische Behandlung in der DDR. „Veronika Bahr glaubt, dass die Stasi ihre psychiatrische Behandlung beobachtete und Einfluss nahm“, schreibt der Journalist Oliver Hach. „Aus der Nervenklinik in Karl-Marx-Stadt liegt ihr ein Brief des damals verantwortlichen Stationsarztes vor. Er schrieb im September 1970 an die Psychiatrische Fürsorge: ,Wir führten den Behandlungsversuch mit drei Elektroschocks durch. Das psychopathologische Bild veränderte sich nicht.‘ Und er unterstellt der Patientin indirekt eine Motivation, als besonders krank und erwerbsunfähig zu gelten: ,ein Rentenstreben zwecks Ausreise‘. In dem mit Schreibmaschine verfassten Arztbrief wurde diese Passage handschriftlich unterstrichen – ein Hinweis auf Auswertung durch Dritte?“
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