Presse- und Medienschau

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Auf eine gute Resonanz ist der Besuch der SED-Opfer-Beauftragten beim Deutschen Bundestag, Evelyn Zupke, gestern auf der Baustelle unseres entstehenden Lern- und Gedenkorts Kaßberg-Gefängnis in den Medien gestoßen.

„Die SED-Opferbeauftragte des Bundestages, Evelyn Zupke, hat das ehemalige Gefängnis in Chemnitz-Kaßberg als einen ,Ort von nationaler Bedeutung‘ hervorgehoben“, heißt es in einer vom Evangelischen Pressedienst (EPD) verbreiteten Meldung. „,Für viele politische Häftlinge in der DDR war der Kaßberg das Tor zur Freiheit und gleichzeitig die letzte Station ihres Leidens‘, erklärte Zupke am Donnerstag bei ihrem Besuch am Lernort Kaßberg-Gefängnis in Chemnitz. Der Häftlingsfreikauf sei ein wichtiges Kapitel deutsch-deutscher Geschichte.“

Die Tageszeitung Freie Presse widmet dem Besuch der Beauftragten einen Bericht im Chemnitzer Lokalteil und geht unter der Überschrift „Zeitzeuge im Kaßberg-Gefängnis: Ich wollte nie wieder hierher“ (kostenpflichtig) insbesondere auf das Haftschicksal unseres Zeitzeugen und Vorstandsmitglieds Falk Mrázek ein. Er hatte die Opferbeauftragte gemeinsam mit unserem Vorsitzenden Jürgen Renz, unserem Projektleiter Peter Wellach, Bürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky, Vorstandsmitgliedern, Gedenkstättenleitung und Projektbeteiligten begrüßt und mit einem Rundgang über die Baustelle geführt.

„Mrázek war nach mehreren Monaten Haft wegen ,versuchter Republikflucht‘ und ,gewaltsamer Grenzverletzung‘ Anfang Juni 1979 nach Karl-Marx-Stadt verlegt worden“, schreibt Reporter Michael Müller in dem Bericht. „Warum, wurde ihm erst einige Wochen später klar, als er sich in einem Bus wiederfand, der vom Gefängnishof aus in Richtung Bundesrepublik startete. Der gebürtige Radeberger ist einer von mehr als 30.000 Häftlingen, die aus politischen Gründen verurteilt und später gegen Devisen in die Bundesrepublik entlassen wurden. ,Ein weltweit wohl einmaliges Geschäftsmodell, das über den Kaßberg abgewickelt wurde‘, meint Mrázek heute.“

„,Ich wollte nie wieder zurückkehren‘ – Zeitzeuge auf Spuren der Vergangenheit“ überschreibt das Sachsen-Fernsehen ein umfangreiches Interview, das Reporter Nico Adam für das Magazin „Drehscheibe Chemnitz“ ebenfalls mit unserem Zeitzeugen führte. „Der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis“, heißt es in der Anmoderation, „schreitet in seiner Bauphase immer weiter voran. Besonders bewegend sind dabei immer wieder die Geschichten der Zeitzeugen.“

Die SED-Opfer-Beauftragte selbst twitterte Fotos und einen Text über ihren Kaßberg-Besuch. „Mich beeindruckt, was hier durch ehrenamtliches Engagement, die Stadt Chemnitz, den Freistaat Sachsen und den Bund in den letzten letzten Jahren gemeinsam geschaffen wurde“, wird in den beiden Tweets betont. „Der Häftlingsfreikauf ist ein wichtiges Kapitel deutsch-deutscher Geschichte. Der Lernort Kaßberg-Gefängnis ist ein Ort, der weit über Chemnitz hinausstrahlt. Ein Ort von nationaler Bedeutung.“

Unseren eigenen Bericht über den gestrigen Besuch der SED-Opfer-Beauftragten lesen Sie hier. Informationen über den Baufortschritt finden Sie in unserem Baustellen-Tagebuch.

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