Presse- und Medienschau

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Mit einer gemeinsamen feierlichen Begehung und Redebeitragen haben unser Verein und unser Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis am vergangenen Donnerstag die Komplettierung von Bereichen unserer Dauerausstellung gewürdigt, die zur Eröffnung im Oktober vergangenen Jahres noch teilweise lückenhaft waren. Mehr als 70 Gäste nahmen an der Veranstaltung teil, die einen Schwerpunkt auf Haftschicksalen in der NS-Zeit setzte. Und auch die Presse berichtete.

„Das Kaßberg-Gefängnis in Chemnitz ist Zeugnis des NS- und SED-Regimes“, stellt Amelie Fromm in ihrem Beitrag unter der Überschrift „Ausstellung im Kaßberg-Knast endlich fertig“ für die Chemnitzer Morgenpost/Tag24.de (Montagausgabe) fest. „Im Oktober 2023 wurde es als Lern- und Gedenkort eröffnet. Nun wurden die letzten Bereiche der 1000 Quadratmeter umfassenden Ausstellung vervollständigt und können besichtigt werden.“

Außerdem kommt neben unserem Vorsitzenden Jürgen Renz auch Marion Rotstein zu Wort: „,Ich war sehr gerührt, als ich das erste Mal in seiner Zelle stand‘, sagt seine Enkelin, Marion Rotstein (72). Jankel Rotstein zog 1920 nach Chemnitz, wurde 1939 in Kaßberg inhaftiert und 1940 in ein Internierungslager und später ins Warschauer Ghetto verschleppt. An der Wand ist ein Familienfoto: ,Es stellt für mich unschätzbaren Wert dar‘, so Marion Rotstein.“

Auch die Freie Presse Chemnitz berichtet. Unter dem Titel „Gedenkort: Vom Kaßberg in den Tod“ (Samstagausgabe, kostenpflichtig) schreibt Reporter Michael Müller ebenfalls über Marion Rotstein und das Schiksal ihres Großvaters und zitiert dann aus den verschiedenen Redebeiträgen:

„Von ,einem Geschenk für Chemnitz‘ spricht Enrico Hilbert von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA). ,Zum ersten Mal gibt es hier wieder einen Ort, der authentisch an die politische Verfolgung in der NS-Zeit erinnert.‘ Ruth Röcher, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, wünscht den Initiatoren und Machern viele Besucher. ,Es liegt an uns, für die Gegenwart Schlussfolgerungen aus der Geschichte zu ziehen‘, betonte sie in einem Grußwort zur Eröffnung.“

Und weiter: „Ganz ähnliche Gedanken gingen auch Marion Rotstein durch den Kopf, als sie zum ersten Mal die ihrem Großvater gewidmete fertiggestellte Zelle betrat. ,Es gibt kaum noch Zeitzeugen, daher braucht es solche Orte‘, ist sie überzeugt. Die NS-Zeit habe gezeigt, wie manipulierbar Menschen seien, so Rotstein. ,Wir müssen wachsam sein.’“

Bereits am Donnerstagabend zeigte das MDR-Fernsehen im Regionalmagazin Sachsenspiegel (ab Minute 9:50) Bilder aus unserer nun komplettierten Dauerausstellung von Kamerafrau Ulrike Reichl. „Im ehemaligen Stasi-Gefängnis auf dem Chemnitzer Kaßberg ist der Ausstellungsbereich jetzt um zahlreiche Tafeln und Objekte erweitert worden“, heißt es dort. „Das Kaßberg-Gefängnis war einst Drehscheibe für den Freikauf politischer Häftlinge der DDR durch die Bundesrepublik. Außerdem diente es als Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit und zuvor der sowjetischen Geheimpolizei und der Nazis.“

Unseren eigenen Bericht und zahlreiche Fotos von der gemeinsamen Begehung finden Sie hier. Weitere Presse- und Medienschauen lesen Sie, wenn Sie hier klicken.

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