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Dem Vorstand unseres Vereins gehören an als Vorsitzender Jürgen Renz, als stellvertretende Vorsitzende Michaela Bausch, Veronika Brandt, Alexander Dierks MdL, Hanka Kliese und Volkmar Zschocke, als Schatzmeisterin Nicole Jassner-Sehning sowie als Beisitzerin Damaris Meischner und als Beisitzer Andreas Neudert.
Unser Bild oben zeigt Andreas Neudert, Nicole Jassner-Sehning, Volkmar Zschocke, Michaela Bausch, Jürgen Renz und Veronika Brandt (v.l.) bei der Mitgliederversammlung unseres Vereins im September 2024.
Eine Übersicht unserer Mitarbeitenden im Gedenkstättenteam finden Sie hier. Sie stehen Ihnen als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Fragen rund um unseren Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis sehr gerne zur Verfügung.
Vorsitzender Jürgen Renz
Biografie
![](https://wp2022.gedenkort-kassberg.de/wp-content/uploads/2020/08/renz.jpg)
- Jahrgang 1974, Schulausbildung und Zivildienst in Würzburg
- 1995-2000 Studium der Rechtswissenschaften in Dresden
- anschließend Referendariat in Nürnberg und Luxemburg
- seit 2003 Rechtsanwalt in Chemnitz
- seit 2005 Partner in einer überörtlichen Chemnitzer Anwalts- und Steuerkanzlei
- seit 2007 Fachanwalt für Strafrecht
- 2012 bis 2014 Schatzmeister des Vereins
- seit 2014 Vorsitzender des Vereins
Warum engagiert sich Jürgen Renz für das Projekt?
Als Strafverteidiger habe ich oftmals Kontakt zu Mandanten, die in
Haft sind. Die Anordnung von Haft ist immer – auch im rechtsstaatlichen
Kontext – für den Betroffenen ein einschneidendes Erlebnis. Dies gilt
natürlich umso mehr für die Inhaftierung in einem Unrechtsstaat.
Ich
bin ein politisch und geschichtlich interessierter Mensch und arbeite
daher sehr gerne an einem Projekt mit, mit dem die jüngere deutsche
Geschichte für ein möglichst breites Publikum dokumentiert und erklärt
wird.
Stellvertretende Vorsitzende Hanka Kliese
Biografie
![](https://wp2022.gedenkort-kassberg.de/images/vorstand/hankakliese.jpg)
- Jahrgang 1980, 1998 Abitur in Chemnitz
- 1998-1999 Freiwilliges Soziales Jahr im Sozialtherapeutischen Wohnheim Altendorf
- Studium der Politikwissenschaft und Erwachsenenbildung, Abschluss als Magistra Artium
- Praktika am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung und im Europäischen Parlament Brüssel
- 2006-2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Bundestag, Fachbereich Menschenrechte und humanitäre Hilfe
- seit 2009 Abgeordnete im Sächsischen Landtag (SPD-Fraktion)
- Gründungsmitglied des Vereins
- eine Tochter
Warum engagiert sich Hanka Kliese für das Projekt?
Menschenhandel, Zwangsadoptionen, Isolationshaft und psychische Zersetzung – diese Verstöße gegen die Menschenrechte sind auch Teil der Geschichte eines Landes, in dem ich geboren bin. Und in Chemnitz spiegelt das Kaßberg-Gefängnis genau diesen Teil an einem historischen Ort auf einzigartige Weise wider. Zudem spielte das Gefängnis eine Rolle bei der Unterdrückung von Juden, Kommunisten, Sozialdemokraten im „Dritten Reich“ – ein Thema, das gerade in Sachsen nicht in Vergessenheit geraten darf. Es zu wissen und es auszuhalten, dass es genau so und nicht anders gewesen ist – so hat es Hannah Arendt einmal formuliert – ist mein Antrieb und Anspruch für die Arbeit im Verein.
Stellvertretender Vorsitzender Volkmar Zschocke
![](https://wp2022.gedenkort-kassberg.de/images/vorstand/zschocke.jpg)
Biografie
- Jahrgang 1969
- 1985 bis 1988 Ausbildung zum Werkzeugmacher
- 1989 Jugendarbeit Stadtmission Karl-Marx-Stadt
- 1991 bis 1999 Sozialarbeiter Straffälligenhilfe
- 1993 bis 1996 berufsbegleitendes Studium Soziale Arbeit
- 1991 bis 1994 im Kreistag Chemnitz
- 1994 bis 2010 im Stadtrat Chemnitz
- seit 2014 im Sächsischen Landtag für BÜNDNISGRÜNE
- Gründungsmitglied des Vereins
Warum engagiert sich Volkmar Zschocke für das Projekt?
Nach der Schließung der Justizvollzugsanstalt im Jahr 2010 hieß es schnell: Das Gebäude ist entbehrlich. Mir war klar, dass die besondere Geschichte und die Schicksale, die mit diesem einzigartigen Ort verbunden sind, nicht durch Abriss und Vergessen verschwinden dürfen. Aus dieser Geschichte und von Zeitzeugen können wir für die Zukunft lernen. Dafür brauchen wir und kommende Generationen diesen authentischen Ort.
Stellvertretender Vorsitzender Alexander Dierks
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Biografie
- Jahrgang 1987, 2006 Abitur am Gymnasium Dresden-Klotzsche
- 2006 bis 2010 Studium European Studies an der TU Chemnitz
- 2010 bis 2013 Studium Politik in Europa an der TU Chemnitz
- 2010 bis 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Büroleiter eines Landtagsabgeordneten
- 2013 bis 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Büroleiter eines Bundestagsabgeordneten
- seit 2014 Mitglied des Sächsischen Landtages für die CDU
Warum engagiert sich Alexander Dierks für das Projekt?
Seit meiner Schulzeit beschäftige ich mich intensiv mit den beiden Diktaturen auf deutschem Boden. Mit dem Kaßberg-Gefängnis verfügt Chemnitz über einen einzigartigen authentischen Ort, der Zeugnis über die Zeit des Nationalsozialismus und des DDR-Sozialismus ablegt. Diesen zu erhalten ist eine wichtige Aufgabe, um das Andenken an Repression und Unrecht wach zu halten und erlebbar zu machen.
Stellvertretende Vorsitzende Michaela Bausch
![](https://wp2022.gedenkort-kassberg.de/wp-content/uploads/2020/08/bausch.jpg)
Biografie
- Jahrgang 1964, 1982 Abitur in Karl-Marx-Stadt
- Lehramtsstudium an der Pädagogischen Hochschule Erfurt/Mühlhausen
- 1987 bis 2009 Lehrerin, Lehrerausbildnerin, Lehrerfortbildnerin; Auslandsdienstlehrkraft (Lehrerfortbildung und Schulentwicklung) in Afghanistan
- seit 2009 in verschiedenen Aufgabenbereichen des Landesamtes für Schule und Bildung tätig; derzeit Referentin für politische Bildung
Warum engagiert sich Michaela Bausch für das Projekt?
Als Schülerin saß ich nur wenige Meter von den Zellen des Kaßberg-Gefängnisses entfernt im Klassenzimmer. Das Gefängnis war in jeder Hofpause, in jeder Sportstunde, bei jedem Blick aus dem Fenster allgegenwärtig. Nur gewusst, was da zeitgleich passiert, das haben wir nicht. Heute lerne ich Menschen kennen, die zu dieser Zeit und in diesen Zellen inhaftiert waren und auf ihren Freikauf warteten. Ihre Schicksale, ihre Geschichten bewegen mich sehr. Ich möchte, dass vor allem junge Menschen erfahren, was es bedeutet, in einer Diktatur zu leben und dass sie begreifen, dass ein Leben in Freiheit ein Geschenk ist, für das man auch Verantwortung übernehmen muss. Das Thema Aufarbeitung hat für mich außerdem einen tiefen persönlichen Aspekt. Ohne friedliche Revolution und Wiedervereinigung Deutschlands hätte es unsere, Volkers und meine, wunderbare gemeinsame Geschichte niemals gegeben.
Unvergessen: Unser Vorstandsmitglied Volker Bausch (1951-2019)
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Volker Bausch fehlt uns sehr, nicht nur als erfahrener und geschätzter Kollege, sondern vor allem als Freund. Wir haben ihm sehr viel zu verdanken. Volker Bausch prägte die Vereinsarbeit in den vergangenen Jahren maßgeblich. Der ausgebildete Pädagoge engagierte sich jahrzehntelang für demokratische Werte. Er wirkte in Chile und Turkmenistan, in Afghanistan setzte er sich für den Schulbesuch von Mädchen ein. Seine zutiefst aufklärerische Herangehensweise und seine unprätentiöse Art zeichneten den einstigen Kommissarischen Referatsleiter im Hessischen Kultusministerium bzw. späteren Schulamtsdirektor aus. Er war langjähriger Direktor der Point Alpha Stiftung und Geschäftsführer der Point Alpha Akademie. Der Point Alpha Stiftung blieb er stets verbunden.
Nach seiner Pensionierung engagierte er sich im Verein Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis. Er investierte viel Zeit und Energie in sein Ehrenamt. Seine Vorstandskollegen und die Mitarbeiterin entlastete er, wo er nur konnte, ohne darüber Worte zu verlieren. Internationalen Studierenden ermöglichte er englischsprachige Führungen durch das ehemalige Kaßberg-Gefängnis, er organisierte Lehrerfortbildungen mit Bezug zum historischen Ort und Veranstaltungen, die den Verein und dessen Ziel über die sächsische Landesgrenze hinaus bekannt machten. Seit Volker Bausch den Verein aktiv begleitete, ist dieser in großen Schritten den Weg zur Gedenkstätte gegangen. Ohne sein Hintergrundwissen und seine Aktivitäten im Bereich Vernetzung und Kommunikation wäre dies nicht möglich gewesen. Er brachte Professionalität und Leidenschaft mit. Auch während des Krankheitsverlaufes arbeitete er am Konzept der Gedenkstätte. Der künftige Lern- und Gedenkort trägt seine Handschrift.
Zu einem Nachruf auf Volker Bausch geht es hier.
Unvergessen: Unser Vorstandsmitglied und Zeitzeuge Jörg Beier (1946-2021)
![](https://gedenkort-kassberg.de/wp-content/uploads/2023/12/Joerg-Beier-Nachruf_zuschnitt.jpg)
Jörg Beier gehörte zu den frühen Mitgliedern des Lern- und Gedenkortes Kaßberg-Gefängnis e.V. und hat sich viele Jahre in der Zeitzeugenarbeit und in der Gestaltung der Chemnitzer Museumsnächte engagiert. Die Besucher des Kaßberg-Gefängnisses erhielten von ihm einen künstlerisch-sinnlichen Einblick in den Haftalltag des ehemaligen Stasi-Gefängnisses. Er hat mit seinen Erfahrungen und seinem Engagement dazu beigetragen, dass die jüngere und jüngste Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.
Jörg Beier war es auch wegen seines eigenen Schicksals als früherer Haftinsasse sehr wichtig, die Erinnerung an die Geschichte des Kaßberg-Gefängnisses wach zu halten. Der Ort dürfe nicht das letzte Wort haben. Er hatte die Hoffnung, dass wir zusammen die Geschichte aufarbeiten und künstlerisch einen etwas anderen Gedenkort schaffen können. Das sogenannte „Tor zur Freiheit“, der sogenannte „Aufpäppelknast“ sei wichtig, aber eben nur die eine Seite. Auch die andere Seite, die (Nacht-)Verhöre, die Schikanen, die Demütigung, das Nackt-Ausziehen-Müssen. Das alles dürfe nicht vergessen werden.
Zu Nachrufen auf Jörg Beier geht es hier und hier.